Also ich habe mich Ende Dezember ganz unerwartet in einen ehemaligen Kollegen (G) verliebt, mit dem ich zwei Jahre in der gleichen Firma gearbeitet habe.
Mitte November war dort mein letzter Arbeitstag und am 29.12. trafen wir uns mit zwei weiteren Kollegen zu einem netten Abendessen.
Nach einem lustigen Abend war auf dem Rückweg klar, dass da mehr als Kollegialität ist, er wärmte mir beim Warten auf's Taxi die erfrorenen Hände und nunja....
Ab da lief ein reger Mailwechel, SMS-Wechsel...die ersten Mails erreichten mich teilweise um kurz nach 6h und die letzten um 1h Früh...."guten Morgen schöne Frau..."
Ich bin natürlich (geschmeichelt) darauf eingegangen und habe gemerkt, dass die Gefühle mich wegspülen....
Sechs Tage später haben wir uns wieder in lockerer Viererrunde verabredet, allerdings bei ihm zu Hause auf einen Pizzaabend. Da ich davor in der Stadt zu tun hatte, fragte er (G) ob ich nicht einfach schon auf dem Rückweg kommen mag, dann müsse ich nicht mehr extra heim und so kam ich eineinhalb Stunden vor den anderen und wir zappelten beide recht nervös durch seine Wohnung ;-).
Als die anderen zwei recht früh gingen, verkrümelten wir uns auf sein Sofa und quatschten erstmal drei Stunden über Gott und die Welt, naja und irgendwann kamen wir uns auch näher...verbrachten die letzten zwei Stunden kuschelnd und küssend...
Die Schreibererei und SMSerei ging danach fröhlich weiter und wir trafen uns bis Ende Januar alle 5-7 Tage zu einem schönen Abendessen und danach zu ihm....alles fein.
Dann wendete sich das Blatt, mein Mann kam drauf (über die Einzelabrechnung des Handys) - wir führen seit zwei Jahren eine sehr schwierige Ehe, die auf Gutwill meinerseits basiert - und ich habe G davon erzählt.
Von da ab schrieb er eher distanziert und war dann acht Tage auf Geschäftsreise, die mit viel Stress verbunden war.
Da seine Nachrichten weniger wurden und weniger emotional, geriet ich (unnötigerweise?) in Panik und schrieb vermutlich viel zu viel...seufz.
Als er zurück war, hat er sehr betont (davor auch schon), wie ihn die aktuelle Jobsituation belastet und er sehr stark ausgeprägter Kopfmensch ist usw.
Er zog sich meines Erachtens zurück und ich habe ihn gefrabt, ob er das alles nicht mehr will und er verneinte, nein, ich wäre im wichtig etc.
Letzte Woche haben wir uns nun wieder getroffen und ehe ich aus seinem Auto ausgestiegen bin, habe ich seine Hand genommen, um zu sehen, wie er reagiert, drückte sie zurück und so saßen wir und quatschen noch Belangloses.
Ich habe ihn dann sehr direkt gefragt, da ich das Gefühl hatte, wir gehen wieder so mit Fragezeichen auseinander, wo wir denn nun stehen und er meinte, dass hier einer mehr Gefühle für den anderen hätte und er es nicht weiß.
Ich habe ihn dann weiter gefragt, was das ganze Geschreibe dann sollte und warum er es dann nicht schon zwei Wochen vorher gesagt hat, als ich ihn gefragt habe, ob er es abhaken möchte.
Ja, er weiß es auch nicht....von 100 auf 0 wäre es nicht, aber vielleicht von 100 auf 25/26 und übermorgen könnte es auch schon wieder anders sein, er wäre halt Kopfmensch usw. und er glaubt, aktuell reicht es nicht.
Er saß da, mit Tränen in den Augen, ich habe, als ich das gesehen habe, natürlich auch geweint und er mich in den Arm genommen...nach einer Weile bin ich gegangen.
Zu Hause habe ich ihm eine kurze Nachricht geschickt, dass ich heil daheim bin, ihm für die schönen Wochen danke und er einen Platz in meinem Herz hat, alles Liebe und tschüss (und hab mich in den Schlaf geheult, seufz).
Es kam dann paar Minuten später seine Antwort, dass er noch nie so schrecklich Autogefahren ist, völlig neben der Spur wäre und ich ein großes Herz hätte, wenn da selbst ein Kerl wie er Platz drin hätte und er an mich denkt.
Paar Stunden später hat er geschrieben, dass er nur zwei Stunden schlafen konnte und überhaupt.
Daraufhin habe ich nicht wie in üblicher Manier sofort geantwortet, sondern viele Stunden später, dass es dann wohl keine sattelfeste Entscheidung war.
Dazu schrieb er nur, was schon sattelfeste Entscheidungen wären und meine Nachfrage, dass er ja wohl selbst nicht weiß, was er will, blieb an diesem Tag (17.02.) unbeantwortet.
Für diesen Tag war dann auch Ende mit Kommunikation,
dafür kam am nächsten Tag ein belangloses Geplänker von ihm "guten Morgen, bin gestern früh eingeschlafen..." also ein wenig wie zu alten Zeiten.
Ich habe dann zehn Stunden später einen belanglosen Satz drunter geschrieben und das war es dann auch.
Am nächsten Tag schrieb er wieder irgendwas Banales aus der Firma, was ich kurz kommentiert habe (wieder viele Stunden später) und gut.
Seither meldet er sich immer noch, aber natürlich nicht mehr in gleichem Umfang, in der Regel mit Belanglosigkeiten, wobei er vorgestern schrieb, er würde gerne mit mir in die Kneipe gehen (ich hielt mich bedeckt, warte auf eine richtige Frage..., will ihn nicht schon wieder verschrecken).
Was meinen die Zwillingsmänner?
Ich bitte um eure Einschätzung, lieben Dank schon jetzt,
Siri