bei den jahreskreisfesten wird der ewige kreislauf von geburt und tod, erneuerung, wiedergeburt, wachsen, reifen und tod, erblühen und verwelken gewürdigt. hierbei wird stets die grosse göttin verehrt, denn der jahreskreis entstand durch die vorstellung, dass die göttin das jahresrad durchläuft. sie gebiert den gott als ihren sohn im winter, sie vermählt sich mit ihm im frühling, sie bringt einen sohn zur erntezeit zur welt und betrauert als alte seinen tod zu samhain.
eines der wichtigsten feste im jahreskreis ist das jul-fest (nordisch jul = rad = jahreszyklus = rad des lebens)
nach samhain ist jul das zweite fest im jahreskreis. hierbei wird die wintersonnenwende gefeiert, es wird das wiederkehren des lichtes zelebriert.
es ist die zeit der tiefsten finsternis, der längsten nacht. wintersonnenwende ist meist am 20/21. dezember, kann sich aber auch schon mal um einen tag verschieben. - vor der kalenderreform war das datum der wintersonnenwende am 24. dezember.
die wintersonnenwende ist das älteste fest, vermutlich 12000 bis 20000 jahre alt. - als die winter für die menschen noch sehr entbehrungsreich und auch absolut lebensbedrohlich waren, markierte dieses fest die wiedergeburt der sonne, denn der frühling rückte nun wieder näher.
es ist die zeit der tiefsten finsternis, der längsten nacht. die kraft der natur hat sich in sich selbst zurückgezogen und wartet auf erneuerung. scheinbar ist kein leben mehr in ihr, nur die immergrünen gewächse, wie die misteln und tannen, die auch deshalb eng mit der symbolik dieses festes verknüpft sind, lassen leben in der natur erkennen. der *atem der welt* steht still und mitten in dieser ungewissheit findet eine große wende statt. das rad dreht sich und inmitten der finsternis geschieht eine umkehr der gezeiten. die grosse göttin gebiert das sonnenkind, den sonnengott in seiner gestalt als neugeborenes. die tage werden wieder länger, denn das sonnenkind ist wiedergeboren. nach diesem entscheidenden tag werden die nächte wieder kürzer und die tage länger. das licht hat über die finsternis gesiegt.
in der julnacht wird der gott, in form einer licht-wiedergeburt geboren.
er symbolisiert also in der dunkelsten nacht des jahres das licht, welches ab diesem tag wiederkehrt. kein wunder also, dass es der kirche nicht gelang, dieses wichtige heidnische fest auszurotten, so dass sie es einfach umdeutete und übernahm. aus der geburt des sonnengottes durch die große göttin wurde die geburt jesu durch die jungfrau maria.
auch der tannenbaum, der die menschen daran erinnerte, daß die scheinbar tote natur doch noch lebt und der grüne kranz (adventskranz), als symbol des immerwährenden kreislaufes der natur, wurden von der kirche übernommen.
schon die alten kelten schmückten ihre häuser mit misteln, tannen- oder wachholderzweigen, um daran zu erinnern, dass die natur immer lebt und dass das grün nun bald wieder die erde bedecken wird. an die immergrünen gewächse z.b. an tannenbäume hingen sie dörrobst, nüsse, aber auch strohsterne und -sonnen. unter dem julbaum wurden geschenke platziert, die man den anderen übergab, zum gedenken daran, dass wir alle an diesem tag durch die grosse göttin beschenkt werden. man verbrachte die dunkelste nacht des jahres zusammen mit der familie und mit freunden und man erzählte sich geschichten, ein gedicht, oder das, was einem spontan einfiel oder man sang gemeinsam lieder. für jede geschichte oder erzählung oder lied oder gedicht durfte eine brenndende kerze an das immergrüne gewächs gesteckt werden, um dadurch das licht zu würdigen und willkommen zu heissen. dies sollte auch ein zeichen für die naturgeister sein, dass sie in der wohnung willkommen sind, um sich vor der kälte und dunkelheit zu schützen.
ich wünsche allen schon jetzt god jul !
möge bei allen das licht über die finsternis siegen.
liebe grüsse,
cosmic.