@Nersys
mein Statement war auch nicht nur gegen WM Männer gerichtet sondern gegen alle Männer, die glauben ihre Freundinnen/Frauen behandeln zu können wie es ihnen passt.
Verbittert...naja...nenne es nicht gerade Verbitterung, sondern Ironie: Das Resultat jahrelanger Beobachtung im eigenen Freundeskreis, Gespräche mit Männern und die eigene Erfahrung, in einer Beziehung immer wieder diskutieren, Grenzen zu setzen und viel Energie investieren zu müssen. Da "platzt" einem dann gelegentlich mal der Kragen. Beleidigen wollte ich allerdings niemanden. Tut mir leid, wenn das so rüberkam.
Wenn ich lese, wie sehr sich viele Frauen bemühen, ihre Männer zu verstehen, während diese sich keinerlei Mühe geben und im Gegenteil noch mit blöden Kommentaren auf die Frau drauf hauen und in ihrer emotionalen Hilflosigkeit die ganze Verantwortung für die Beziehung zuschieben, dann gibt es doch wohl nur zwei Möglichkeiten: Entweder, man redet sich alles schön und kuscht oder man wehrt sich. Es ist doch kein Geheimnis, dass Männer völlig anders ticken als Frauen und zumindest gemessen am Ideal einer gleichberechtigten Partnerschaft sozial und psychisch unterentwickelt sind.
Vielleicht ist der Gedanke etwas revolutionär, aber wenn jemand schon das Gefühl hat, er lebt in einer emotional unbefriedigenden Beziehung - und damit meine ich, dass er mehr gibt oder Geduld hat als der andere, der nicht soviel Liebe und Nähe zeigen kann oder will und in dem Maß, wie es dem Partner gut tut -dann sollte er sich als Aufwandsentschädigung tatsächlich dafür bezahlen lassen oder sich trennen. Das wäre ein immer noch respektvollerer Umgang, als den seelischen Mülleimer spielen zu müssen. Und viele Männer begreifen den Ernst einer Lage erst, wenn es ums Geld geht - da ist für ihn "greifbarer", das versteht er besser.
Wie gesagt, keine Ahnung, ob es im vorliegenden Fall so ist - aber man überlegt sich ja auch immer, wie man selbst handeln und reagieren würde. Ja, in der Tat und ich würde meine Dienste an einem emotional unterentwickelten Wesen, dem ich noch die einfachsten Regeln einer Beziehung beibringen muss, auch bezahlen zu lassen oder "Ciao". Geld ist ja nichts Schmutziges, er gibt mir dann einfach das, was er geben kann, wenn schon nicht ausreichend Energie in Form von Gefühlen bei mir ankommt. Und dann sieht man schon, ob er sich diese Beziehung überhaupt leisten kann. Viele Männer können es jedenfalls nicht und erwarten trotzdem, dass man sich um sie kümmert. Bin ich Mutter Theresa? Habe ich keinen Selbstwert? Bin ich Mama?
Von einem Fremden auf offener Straße akzeptiert man Beleidigungen doch auch nicht. Bei jeder Kleinigkeit rennen die Leute heute zur Polizei und verlangen Bußgeld. Nur viele Männer dürfen in Beziehungen einfach alles: Vom Rückzug über den Betrug bis hin zur Missachtung und körperlichen Gewalt. Die Frage ist nur: Wo fängt Gewalt und Missbrauch tatsächlich an? Meiner Meinung nach dort, wo sich in der Beziehung ein Ungleichgewicht einstellt, wo Frau ständig emotional reinbuttert, und der Mann merkt`s nicht mal, weil er entweder das Feingefühl nicht besitzt oder zu bequem ist.
Ein Mann hätte eine Frau, die ihn missachtet, sich ständig zurück zieht und noch dazu verletzende Kommentare von sich gibt - die kurz: in jeder Hinsicht unbefriedigend ist - schon längst stehen lassen. Die sind einfach so (was sich nicht "rentiert", "lohnt sich nicht"), binden sich nicht so schnell, nicht so gern, erzählen Dir ihren Freiheitsdrang rauf und runter und die Frau hört sich alles mit großen Augen an und hat eigentlich gar nichts von dem selbstdarstellerischen Geschwafel. Im Gegenteil: Sie wünscht sich oft so sehr eine Beziehung, dass sie gar nicht merkt - dass sie rein psychisch - "ohne" besser dran wäre. Dann klammert und klebt sie erst Recht - statt sich zu distanzieren - und weil sie das ja nicht so offen zeigen darf, frisst sie alles in sich rein und redet sich den Mann schön. Sicher, da hat sie auch dran Schuld, denn sie wehrt sich nicht, da sie Angst hat, ihn zu verlieren.
Kurz: Viele sehen sich die "Schieflage" in einer Beziehung leider viel zu lange an. Ja, ich habe auch schon mein Lehrgeld gezahlt. Nur leider bringt das absolut nichts, man muss von Anfang an - wirklich vom ersten Augenblick einer Begegnung an - seine Vorstellungen einbringen und das ganz klar formulieren. Und jedesmal, wenn Dir etwas nicht passt musst Du sofort Grenzen setzen. Männer sind wie kleine Kinder - setzt Du keine nehmen sie sich immer mehr raus. Eine gute Beziehung kann nur dann funktionieren, wenn man ihn erzieht, da er wie gesagt emotional unterentwickelt ist, d.h. mit Gefühlen nicht gut klar kommt etc.
Erziehung bedeutet hier, den Mann in die Verantwortung für eine Beziehung zu nehmen - dass er einsieht, dass er nicht immer nur Forderungen stellen kann oder es um ihn geht, sondern dass er Frau auch etwas zurück geben muss, damit beide zufrieden sind, anders: Man muss sein Sozialgefühl und Relfexionsvermögen erst wecken. Sonst ist die Beziehung wohl sehr einseitig. Und ich bin mir leider fast sicher - wenn man Energieaufwand tatsächlich wiegen könnte - dass die Waage meist auf der weiblichen Seite ausschlagen würde.
Nochmal klar: Es ging mir hier nicht mehr um das Zeichen WM, sondern darum mit vielleicht zuviel Ironie eine destruktive Situation zu karikieren. Die Gründe für meine Gedanken habe ich gerade erklärt.
Und noch eines: Die Welt verbessern wollen wir alle, und verändern kann man immer etwas: Man muss nur bei sich selbst anfangen und zu sich selbst und seinen Bedürfnissen stehen.
LG