Jungfrauen sind rational, handeln nach ihrem Verstand, nörgeln und kritisieren ständig, sind häufig krank oder bilden sich dies zumindest ein und ihr größtes Hobby ist putzen.
So stellt man sich die typische Jungfrau vor. Vielleicht ein Grund, warum dieses Zeichen so oft missverstanden wird.
Denn die Realität sieht doch etwas anders aus.
Im Gegenteil aller Behauptungen, verfügt die Jungfrau über viel Gefühl und Leidenschaft.
Diese schlummern aber tief, tief verborgen in ihrem Innersten.
Das Wahrnehmen dieser empfindlichen Aspekte durch oberflächliche Bekanntschaften würde die Jungfrau niemals zulassen. Sie werden behütet wie ein Schatz, getarnt durch Verschwiegenheit, Härte und Distanz.
Wer jedoch schon einmal in das Herz der JF vorgedrungen ist, der weiß, was für ein tiefer und weicher Kern sich im inneren befindet. Wie verträumt, romantisch, Gefühlvoll und verletzlich sie in Wirklichkeit ist.
Diejenigen, zu denen sie Vertrauen gefasst hat und die sie zu lieben gelernt hat, werden all das sehen und fühlen können.
Ihr rationaler Verstand rückt dann in den Hintergrund, wird nur noch hervorgeholt, um zu lösen, zu analysieren und um Entscheidungen zu treffen.
Die zwischenmenschlichen Belange leitet nun ihr Gefühl.
Auch kann sie nun darüber hinweg sehen, ständig Kritik auszuüben. Denn im Grunde weiß sie, dass niemand perfekt sein kann. Am wenigsten sie selber. Nun hat sie so viel Einblick in ihre Seele gewährt, dass sie auch ihre Härte und das kritisieren herabstufen kann. Denn nun muss sie nicht mehr in ihrer Seele und in denen der Anderen aufräumen und säubern. Auch wenn diese Stellen die Haupobjekte der JF sind, um das Putztuch zu schwingen. Aber wozu denn noch? Ihre Seele ist voller Liebe, Glück und Zuversicht. All der Schmutz wurde mit dem eindingen der Liebe hinaus gespült.
Endlich ist ihr Kopf frei. Zumindest annähernd. Eigentlich grübelt, analysiert und zerdenkt sie ständig etwas, aber nun ist es kein seelischer Müll. Vielmehr vielleicht Gedanken daran, wie glücklich sie doch gerade ist. Glücklich darüber, zu lieben. Glücklich darüber, ihr wahres Gesicht endlich jemandem zeigen zu können. Glücklich darüber, sie selbst zu sein, vertrauen zu können und endlich weich sein zu können.
Daher ist sie jetzt auch nicht mehr krank. Sie hat keine Magenverstimmungen mehr, kein angespannter Nacken, keine Kopfschmerzen.
Denn sie hat sich fallen gelassen. Hat aufgehört, sich in ihren Problemen und denen der anderen zu suhlen. Hat aufgehört, ihre Empfindsamkeit mühsam zu tarnen. Hat aufgehört, hart und ungreifbar zu sein.
Hat endlich angefangen, sich selbst zu zeigen.
Aber nur diesen wenigen Menschen, die es geschafft haben, in ihr Herz vorzudringen...