auf Bitte von eine Forumteilnehmerin :-)
Dass Krebs-Männer freundliche, sympathische und umgängliche Partner sind, weiß man. Aber nur ihre Gattinnen kennen ihre seelischen Untiefen und verzwirbelten Gemütsknöpfe, da sie ja ein Leben lang damit herumbasteln müssen. Krebsmänner sollten daher unbedingt mit dem nötigen Kapital auf die Welt kommen, um sich den Komfort hochherrschaftlicher Launen leisten zu können!
Öl auf die seelischen Wogen zu gießen, ist das ureigenste Werk einer Krebs-Partnerin, die ob solcher pädagogischen Riesenleistung alle Voraussetzungen zu einem erstklassigen Kindermädchen besäße! Ein Krebs-Mann ist infolge seines veredelten seelischen Grundstoffes häufig ein Unterdrückter, Resignierter oder "nach innen" Emigrierter. Von rüstigen, reifen Mädchen wird er zuweilen kurzerhand gemanagt, bevor er noch zu seiner Lieblingsfrau gekommen wäre. Jüngere, zielbewusste Mädchen locken ihn mit verderblichen Mitteln aus seinem Schneckenhaus und fahren dann mit ihm Schlitten oder killen ihn mitleidlos.
Erfahrene Krebs-Männer gehen keinerlei Verlockungen mehr auf den Leim, legen sich einen psychologischen Tarnanstrich zu und lassen alles auf sich zukommen. Einige aus dieser Gattung arbeiten freilich auch mit Intuition und verstehen, Frauen mit viel Charme und guten Worten einzuseifen. Aber sie halten die Maske nicht allzulange durch und werden dann wieder zu Einzelgängern. So sehnen sich Krebs-Männer zwar nach einem eigenen Heim und Harmonie in den vier Wänden, aber ebenso oft flüchten sie in die inneren Reservate, wo sie der Ruhe, der Beschaulichkeit, einem Hobby oder einer verträumten Romantik huldigen. Diejenige Frau, die sie so nimmt, wie es ihnen gerade nach dem Sinn steht, ist ihre Lieblingsfrau.
Sie muss also etwas von einer Kindergärtnerin, einer Psychologin, einer treuen Freundin und einer praktischen Lebenskameradin haben. Beileibe darf sie keine Launen besitzen, denn mit diesem Artikel kann er ganze Mädchenpensionate ausstatten!
Sie muss ihn in erfolgreichen Zeiten loben und in schlechten trösten können! Dies allein verlangt ein vollsynchronisiertes Gemüt oder ein automatisch arbeitendes Seelengetriebe und ist von den meisten Frauen gar nicht mehr lieferbar, bestand einst unter der Ara von Courth-Mahler, kommt aber heute gar nicht mehr herein.
Einem Krebs-Mann wäre daher am ehesten mit einem Harem zu helfen, aus dem er sich, gemäß seinen jeweiligen seelischen Schichten, die "Frau des Tages" wählt ein Luxus, den sich leider nur mehr östliche Potentaten leisten können, während ein Krebs-Mann für die Liebe nur ungern Geld ausgibt! Schon deswegen, weil ihn Geldausgeben wieder zum Arbeiten zwingt. Ein Krebs-Mann ist auch immer stolz, aber doch nicht so stolz, dass er "nein" sagen würde, wenn Sie ihm die drückenden Lasten des täglichen Erwerbs auf ein Minimum mindern könnten. Falls Sie das auch noch auf anmutige Weise besorgen und auch sonst nicht allzuviel verlangen, so sind Sie in Wahrheit seine Lieblingsfrau!
Eines sollten Sie freilich wissen: Weil er die Ruhe, das Behagen, die Harmonie und das genüssliche Leben so sehr liebt, kommt er nur ganz selten in die vorderste Reihe der Großverdiener das ist sein Schicksal! Meist aber macht er noch das Beste daraus und kann, wenn es im Alter ans Bilanzziehen geht, von sich sagen, dass er auch ein wenig heiter gelebt hat oder mit den stilleren Dingen des Lebens in Kontakt kam. Dazu gehört auch das ewige Schweifen in die Ferne das Symbol seiner inneren Rastlosigkeit.
Trotzdem nun die Krebs-Geborenen vom Ellbogen schlecht Gebrauch machen können, sind sie bei aller Herzenswärme und Vorsorglichkeit für ihre Partnerinnen in der Liebe wie in der Ehe kein absolutes Ruhekissen und auch keine Lebensversicherung. Hat man sich nach vielen Aufregungen an ihr ewig poröses Herz gewöhnt samt dem unvergleichlichen Komfort an Launen und Empfindungen, so bedarf es erst nach einer langen Anpassung an das soziale wie materielle Krinolinen-Schicksal, denn unterm Krebs geht es bekanntlich zwei Schritte vorwärts und einen zurück! Die Krebse selbst gewöhnen sich im Verlauf eines Lebens daran, aber ihre Leidensgefährtinnen bedürfen eines starken Wunder- und Kinderglaubens, dass es doch nie zur totalen Pleite kommt. In der Tat es kommt auch nicht dazu!
Selbst die vielen Umstellungen, die Positions- und Berufswechsel, die durch Sympathie und Antipathie bedingten Kontakte und Trennungen sie alle vermögen es nicht, den Krebs-Mann völlig aus dem Gleis zu werfen! Er ähnelt darin dem sprichwörtlichen Spatz in Gottes Hand, vielleicht weil er wissentlich nichts Schlechtes tut, die krummen Wege meidet und sich stets zur Fairness bekennt.
Das Seltsamste freilich ist sein Widerstreit zwischen Ehrgeiz und Zurückhaltung, zwischen Fernsehnsucht und häuslichem Verlangen, zwischen Geselligkeit und plötzlich einsetzendem Absonderungsstreben! So ist er ein Sinnbild der wechselnden Mondphasen (Mond als Herrscher des Krebszeichens!) und niemand ahnt, dass er die heftigsten Kämpfe mit sich selber austrägt und seiner kurzfristigen Siege selten froh wird.
viel lesevergnügen ;-)