An manchen Tagen wird die Dummheit auch für mich quälend. Um aber den Begriff Dummheit ein wenig zu verifizieren, möchte ich es so formulieren: Die eine Form der Dummheit, die man als Unintelligenz bezeichnen kann, stört mich weniger. Bei solcherart dummen Menschen konnte ich gelegentlich auf mehr Herzensgüte stoßen, als bei anderen. Aber diese andere Dummheit, die im Grunde aus menschlichem Versagen besteht, die lässt mich manchmal verzweifeln. Dieses menschliche Versagen könnte Ignoranz, Faulheit, Sturheit, Rechthaberei, Streitsucht oder eine Mischung von alldem sein. Nicht zu vergessen die 7 Todsünden: Hoffart, Geiz, Neid, Zorn, Wolllust, Unmäßigkeit, Trägheit. Ich bekenne mich schuldig.
Ja, gelegentlich verspüre ich den Wunsch, dagegen anzukämpfen. Aber ich will den Kampf auch nicht. Ich bin keine Kämpferin, ich bin die Vermittlerin, die Aufklärerin. Meine Waffen sind die Worte. Aber die sanften Worte. Damit ist mein Wirkungsbereich auf das Reich der Mitte beschränkt. Die höheren Gefilde werde ich damit nicht erreichen. Ich denke aber, je stärker dieses Reich der Mitte wird, umso lauter wird auch die gemeinsame Stimme. Vielleicht entsteht dann ja auch ein ganz neues Lied. Es ist eine Vision. Ja, ich habe eine Vision. Und damit bin ich nicht die erste. Schon vor mir hatten Menschen Visionen und auch lange nach mir wird es diese Visionen geben. Visionen entstehen durch die Unzufriedenheit. Sollte man nun diese Unzufriedenheit wiederum in 2 Lager teilen? Die ungesunde und unglücklich machende Unzufriedenheit und die Antrieb schenkende und zum Positiven verändernde Unzufriedenheit? Ich glaube schon. Wir leben in der Polarität. Es gibt nichts, das nur negativ ist, so wie es nichts gibt, das nur positiv ist.
Ein einfacher Kugelschreiber konnte nur entstehen, weil jemand eine Vision hatte. Haben wir eine gemeinsame Vision?