Die Welt ist das, was man selber ist.
"Wir können in der äusseren Welt nur das sehen, was wir in unserem Bewusstsein belebt haben. Die Welt ist immer nur das, was wir sind. Sie spiegelt nur das wieder, was wir in uns haben. Deshalb lebt jeder in seinem eigenen Universum. Demnach erfährt man im äusseren Universum nur das, was man in sich trägt. Man kann in der äusseren Welt nicht Dinge sehen, die man in seinem eigenen Universum noch nicht entdeckt hat. Das ist der Grund, warum die Menschen verschiedene Vorstellungen und Meinungen über ein und dieselbe Welt haben. Warum sie bestimmte äussere Ereignisse anders bewerten als ihre Mitmenschen. Die äussere Welt hat also etwas mit mir zu tun, mit meiner Sichtweise, die Dinge zu sehen, und nicht so sehr mit dem, was tatsächlich geschieht. Die Welt ist somit für mich so, wie ich bin. Deine Welt ist so, wie du bist. Also bist du für mich so, wie ich zu mir selbst bin. Und ich erscheine für dich so, wie du dich selbst wahrnimmst. Das ist die ganze Wahrheit. Es gibt keine objektive Wahrheit. Was immer unsere momentane Bewusstseinsebene auch sein mag, ob unser Bewusstsein 20 % oder 80 % der Wirklichkeit wahrnimmt, das bestimmt unausweichlich die Art und Weise, wie wir die Welt sehen und wie wir die äusseren Ereignisse bewerten. Deshalb kümmere ich mich nicht darum, wie du über mich denkst. Denn, wie du über mich denkst, hat nichts mit mir, sondern allein mit dir etwas zu tun. Ich bin glücklich, solange ich gut über dich denke. Es mag für dich den Anschein haben, dass ich verrückt bin oder mich auf dem falschen Weg befinde, doch dies berührt mich nicht, solange ich gut über dich denke. Diese Einsicht ist eine grosse Erleichterung. Sie befreit einem aus dem Konflikt, in dem man sich gewöhnlich befindet, wenn man feststellt, dass das du anders über bestimmte Dinge denkt als man selber. Aber ich kann dir nicht helfen, weil du nur von deiner Bewusstseinsebene aus denken und fühlen kannst. Ich kann deshalb nichts tun, dir zu helfen, gut über mich zu denken. Aber weil ich das weiss, fühle ich mich nicht beunruhigt, wie du über mich denkst. Wenn du schlecht über mich denkst, dann ist es allein deine Verantwortung, dann bist du es allein, der sich schlecht fühlt. Ich werde mich also nicht schlecht fühlen, weil es nicht in meiner Verantwortung liegt, ob du gut oder schlecht über mich denkst. Deine Gedanken, Ängste und Vorstellungen sind allein deine Verantwortung, nicht meine. Meine Verantwortung liegt allein darin, wie ich über dich denke, aber niemals, wie du über mich denkst. Ich kann nämlich niemals die Tönung deiner Brille beeinflussen, durch die du die Welt siehst. Also ist man gut, solange man gut über andere denkt, selbst wenn andere schlecht über einen denken. Wenn wir diese Wahrheit einmal verstanden haben, dass sich nämlich jede Bewusstseinsebene ihre eigene Welt erschafft, befreit uns das von dem überschattenden und bindenden Einfluss, den die Meinung anderer auf einen hat. Und dann erkennt man, dass es nicht notwendig ist zu wissen, was andere über einen denken. Denn wir können uns wegen der Verantwortung, die andere für sich selbst haben, nicht schlecht fühlen. Diese intellektuellen Einsichten befreien einem von all dem unnötigen gefühlsmässigen Ballast, den man in seinem Herzen und im Kopf herumträgt. All das ist nicht notwendig. Was wirklich notwendig ist, dass wir unser Herz und unseren Geist schützen. Dass wir unsere Gefühle, die wir für andere hegen, schützen. Dass wir unsere gute Meinung, die wir von anderen haben, schützen. Wenn man die Gewohnheit hat, andere zu kritisieren, oder wenn man meistens negativ fühlt und denkt, dann verunreinigt man sein Herz. Es entsteht Schmutz im eigenen Herzen. Von einer Person oder einer Sache schlecht zu denken, ist zu allererst ein Schaden für einen selbst - , für unser Herz, für unsere Gefühle und für unseren Körper. Wie auch immer ein Mensch geartet sein mag, er ist es aus eigenem Verschulden, aus eigenem Glück oder Unglück. Wenn man sich mit ihm beschäftigen muss oder mit ihm zusammenlebt, ist es deshalb vor allem für einen selbst das Beste, wenn man an die Vorzüge dieses Menschen denkt und nicht an seine Fehler. Dadurch wird man zumindest nicht sein eigenes Herz verunreinigen. Man sollte diesbezüglich immer auf Nummer sicher gehen. Wenn jemand wirklich schlecht ist, dann belassen wir es dabei. Warum sollten wir das Schlechte freiwillig in unser Herz einpflanzen, indem wir schlecht über diese Person denken oder uns wegen seiner Schlechtigkeit aufregen? Man verdirbt damit sein eigenes Leben. Und so etwas haben Meditierende nicht verdient. Wir denken deshalb immer nur an die guten Seiten des Lebens und freuen uns an den guten Eigenschaften unserer Mitmenschen. Das bedeutet, dass unsere Gefühle zu anderen Menschen immer freundlich, gütig, erhebend und nährend sind. Das ist unsere Verantwortung. Es liegt nicht in unserer Verantwortung, wenn sich ein anderer Mensch auf einer niedrigen Ebene befindet. Das Leben ist zu kostbar. Jede einzelne Minute trägt zu unserem künftigen Schicksal bei. Wenn wir es uns also zur Gewohnheit machen, all das Schlechte in unserer Umgebung aufzunehmen, benutzen wir all die kostbaren Augenblicke dieses Erdenlebens, um unser Leben selbst zu verderben. Es ist für unsere Evolution so ungemein wichtig, dass wir niemals das Schlechte in einem Menschen sehen, denn dadurch pflanzen wir nur das Schlechte in unser Herz und verhindern unsere Evolution. Wir haben als Meditierende einfach keine Zeit, an das Schlechte zu denken. Wir haben ja nicht einmal genügend Zeit, an all das Gute zu denken, das es auf der Erde und im Himmel gibt. Deshalb lassen wir unser Leben niemals von den Vorlieben und Abneigungen oder Stimmungen unserer Mitmenschen beeinflussen. So wie unser Leben gerade ist, ob man glücklich ist oder leiden muss, das ist allein unsere Verantwortung. Wir sollten niemals denken, dass wir keinen freien Willen hätten und die Dinge um uns herum nicht nach unseren Wünschen und Vorstellungen beeinflussen könnten. Es ist nämlich allein der freie Wille, der unser Schicksal festlegt. Die freie Willensentscheidung, die wir gestern getroffen haben, tritt heute als unser Schicksal wieder in unser Leben. Wir akzeptieren den Einfluss aus der Vergangenheit, der sich heute als unser Schicksal auswirkt, doch wir fühlen uns diesem selbstgeschaffenen Einfluss nicht völlig ausgeliefert. Wir haben ja heute erneut die Chance, durch die richtige Nutzung unseres freien Willens einen Einfluss zu erzeugen, der das von uns selbst geschaffene Schicksal wieder neutralisiert. Einfach dadurch, dass man sich hinsetzt und meditiert, erschafft man einen starken positiven Einfluss in seinem Leben. In den Upanishaden steht geschrieben, dass selbst ein Berg voll Sünden, der sich über viele Meilen dahinzieht, durch die Handlung des Yoga, der den Geist zur Transzendenz führt, eingeäschert werden kann. Durch jede einzelne Meditationssitzung wird dieser Berg von Sünden oder schlechtem Karma ein Stück aufgelöst. Wir müssen wissen, dass die Nutzung unseres freien Willens ein besonderes Merkmal des Menschen ist und deshalb kein Grund besteht, warum der Mensch Sklave seines selbstgeschaffenen Schicksals zu sein braucht. Wenn man gegenüber unserem Programm eine nachlässige Haltung einnehmen, werden wir im Leben nur mässige Erfolge haben. Wir müssen verstehen, dass wir es selbst sind, die durch unsere Vorstellungen, Ängste, Überzeugungen und Wünsche unsere gegenwärtige Umwelt schaffen."
Maharishi Mahesh Yogi
ist heute der vollmond und noch dazu im skorpion ??? ;-)