Ich möchte euch heute mal eine Geschichte von Paulo Coelho ins Forum schreiben vor allem möchte ich damit euch allen ein bisschen Mut und Zuversicht geben und auch vielleicht etwas zum Nachdenken anregen...
Und auch wenn sie dem einen oder anderen etwas lang erscheint, macht euch doch bitte die kleine Mühe, sie zu lesen ich meine es lohnt sich....
Glücklich sein um jeden Preis ?
Eine Feststellung, die in Interviews immer wieder getroffen wird ist: ...und jetzt sind Sie ein glücklicher Mensch.... Meine Reaktion darauf folgt auf dem Fuße: Habe ich gesagt, ich sei glücklich ?
Ich bin nicht glücklich, und die Suche nach dem Glück als oberstes Ziel gehört auch nicht in meine Welt. Solange ich denken kann, tue ich, was mir gefällt. Deshalb wurde ich bereits dreimal in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen, habe ich wenige, aber grauenhafte Tage in den Kerkern der brasilianischen Militärdiktatur verbracht, habe ich Freunde und Freundinnen ebenso schnell gewonnen wie verloren. Ich habe Wege eingeschlagen, die ich, könnte ich noch einmal neu anfangen, wahrscheinlich meiden würde, aber etwas hat mich immer vorangetrieben, und es war ganz gewiss nicht die Suche nach dem Glück .
Wichtig ist für mich, im Leben Neues zu erfahren, mich interessieren Herausforderungen, der Gute Kampf mit seinen Siegen und Niederlagen.
Ich habe viele Narben davon getragen, aber ich schaue auch auf Augenblicke zurück, die ich nicht erlebt hätte, wäre ich nicht über meine Grenzen gegangen.
Ich stelle mich meinen Ängsten und Augenblicken von Einsamkeit und ich denke, ein glücklicher Mensch würde diese Erfahrungen nie machen.
Wie auch immer: Ich bin zufrieden. Und Freude ist nicht das Synonym für Glück, das mir eher wie ein lauer Sonntagnachmittag vorkommt, an dem es keine Herausforderungen gibt, nur Ruhe, die in wenigen Stunden zur Langeweile wird, die ewig gleichen Fernsehprogramme am Abend, die Aussicht, dass der Montag mit seiner Routine auf uns wartet.
Warum ich jetzt darüber spreche ? Weil eine angesehene Zeitschrift, deren Leitartikel normalerweise politischen Themen gewidmet ist, zu meiner Überraschung titele: Die Wissenschaft vom Glück: Liegt das Glück in Ihren Genen ?! Neben dem Üblichen (Tabellen mit mehr oder weniger glücklichen Ländern, soziologischen Studien über die Suche des Menschen nach dem Sinn des Lebens, einer Anleitung, in acht Schritten Harmonie zu finden, fanden sich im Artikel auch ein paar interessante Anmerkungen, die mich zum ersten Mal erkennen ließen, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe:
a)Länder in denen das jährliche Pro-Kopf-Einkommen unter 10.000 Dollar liegt, sind Länder, in denen die meisten Menschen unglücklich sein. Die Forschungen haben allerdings auch ergeben, dass das Gefühl glücklich zu sein, nicht von der Menge des Geldes abhängig ist. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat gezeigt, dass die 400 reichsten Menschen der Vereinigten Staaten nur wenig glücklicher sind, als Menschen mit nur 20.000 Dollar Jahresgehalt. Die logische Folgerung: Armut ist selbstverständlich inakzeptabel, aber das alte Sprichwort Geld alleine macht nicht glücklich wurde wissenschaftlich belegt.
b)Das Gefühl glücklich zu sein, ist nur ein weiterer Trick, den unsere Gene anwenden, um ihren einzigen Zweck zu erfüllen: Das Überleben oder Spezies zu sichern. Um uns anzuhalten, zu essen oder Liebe zu machen, muss Lust mit ins Spiel kommen.
c)Zwar sagen die Leute von sich ständig, sie seien glücklich, aber zufrieden ist trotzdem niemand. Man muss immer mit der hübschesten Frau befreundet sein, das größte Haus haben, ein neues Auto kaufen, das wünschen, was man nicht hat. Auch darin zeigt sich auf subtile Weise der Überlebenstrieb: In dem Augenblick, in dem die Menschen sich vollkommen glücklich fühlen, werden sie kaum etwas Neues wagen, und die Welt würde sich nicht weiterentwickeln.
d)Daher hat auf der körperlichen Ebene (essen, Liebe machen) sowie auf der emotionalen Ebene (wünschen, was man nicht hat) die Evolution des Menschen eine wichtige Regel aufgestellt: Das Glück darf nicht andauern. Es wird immer nur Augenblicke andauern, damit wir uns nicht darin einrichten, damit wir uns es niemals in einem Sessel gemütlich machen und die Hände in den Schoß legen.
Schlussfolgerung:
Es ist besser, den Gedanken aufzugeben, koste es, was es wolle, das Glück zu finden und stattdessen interessantere Dinge zu suchen, wie unbekannte Meere, fremde Menschen, provokante Gedanken, das Risiko....
Nur so sind wir ganz lebendig und tragen etwas dazu bei, dass unsere Welt in sich harmonischer wird und mit den anderen Menschen und Kulturen in Frieden zusammenlebt.
Selbstverständlich hat all dies seinen Preis aber es lohnt sich, ihn zu bezahlen.
Buchtipp:
Sei wie ein Fluß, der still die Nacht durchströmt von Paulo Coelho ein spiritueller Wegweiser für alle, die unterwegs sind unterwegs zu sich selbst zur Verwirklichung ihrer Träume, zur Bezwingung ihrer inneren Berge......
Einen schönen Tag mit vielen Sonnenstrahlen :-) :-)
wünscht Miniengel
PS: Diese Geschichte war vor einiger Zeit als Artikel in einer seriösen Zeitschrift und weil sie mir so gefallen hat, habe ich sie direkt abgeschrieben (also nicht irgendwo rauskopiert) :-)