Stuttgarter Nachrichten screibt:
Ludwigsburg Nach dem Verlust der Sendelizenz für seinen esoterisch angehauchten Kanal Telemedial muss der umstrittene Medienunternehmer Thomas G. Hornauer das Fernsehstudio in der Ludwigsburger Weststadt aufgeben.
In den Büros und in der Produktionshalle werden bereits Umzugskartons gepackt. Nach Informationen unserer Zeitung will Hornauer mit seinem Sender aus Kostengründen nach Plüderhausen im Rems-Murr-Kreis umziehen. Dort betreibt der illustre Medienunternehmer den durch teure Tarife für Sondernummern negativ aufgefallenen Telefondienstleister Telekontor. Anfang Juni hatte die Medienaufsicht der Republik Österreich mitgeteilt, dass die Sendelizenz für Kanal Telemedial nach diversen Verstößen erloschen sei.
Unter anderem bemängelte die Wiener Behörde, dass bei der spirituellen Beratung der Eindruck erweckt worden sei, Engelenergien könnten bei Krankheit einen Arzt ersetzen. Neben der Gefährdung der Gesundheit argloser Zuschauer kritisierte die Medienaufsicht auch, dass Telemedial nicht in Österreich produziert werde.
Hornauer selbst war für eine Stellungnahme am Freitag nicht zu erreichen. Auch eine schriftliche Anfrage zur Zukunft des Senders blieb ohne Antwort. Für das Fernsehstudio in der Ludwigsburger Weststadt gibt es laut Lars Müller vom Werkzentrum einen Nachmieter. Der Mietvertrag läuft zum 30. Juni aus, wir haben aber mit der Firma CP Medien eine sehr gute Lösung, erklärte der Sprecher von Immobilienbesitzer Max Maier. Ziel ist, Fernsehserien und Kinoproduktionen nach Ludwigsburg zu holen.
Erster Mieter der Produktionshalle an der Groenerstraße war der Regionalsender B.TV Württemberg. Allerdings geriet der Sender auf dem Gelände der ehemaligen Kühlschrankfabrik Eisfink schnell in die roten Zahlen. Für 1,6 Millionen Euro übernahm Hornauer 2003 den angeschlagenen Betrieb. Weil das Programm von BTV4U mehrfach gegen Programmauflagen verstoßen hatte, entzog ihm die Landesmedienanstalt LFK bereits Ende 2004 die Lizenz.
Gescheitert ist Hornauer jetzt offenbar auch mit dem Esoterik-Fernsehen: Unter dem Motto Verschaffen Sie sich eine Eintrittskarte ins Paradies wurden zuletzt per Laufband sogar Hilferufe an die Zuschauer eingeblendet. Über den Anruf bei der Hotline sollten sie Impulsausgleiche leisten. Geld dafür zu nehmen, dass angeblich Energien über den Bildschirm übertragen werden, stellt alles in den Schatten, was es bisher gab, urteilte Norbert Schneider, Chef der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen.