Sollte das nicht eher umgekehrt sein?
Das ist ja eine interessante Frage. Natuerlich gibt es das! Warum denn auch nicht. Ein Beispiel kenne ich ganz gut aus eigener Hand (aeh, mich). Ich habe ein halbes Jahr lang literweise Traenen geweint, alle Goettinnen und Goetter der Welt angebetet, mich gegraemt und gegruebelt und nachgedacht und Plaene gemacht, was man noch tun kann.
In der Tat war alles auch wirklich vertrackt und tragisch gelaufen, ueber viel Arbeit, allerdings auch fuer einen Lebensplan, und zu wenig Kommunikation ist sie nach zehn Jahren verschwunden. Dabei gab es zu allen Zeiten irrsinnige Gemeinsamkeiten. Zuletzt ist natuerlich alles ueber voellig vermeidbaren Kommunikationslapsi und eben doch einiger real existierender Schieflagen in die Brueche gegangen.
Im Nachhinein bin ich ueberrascht, wie generisch die Reaktion auch ist, und wie viele Leute in der Situation sind.
Also, um Deine Frage zu beantworten: Das scheint wohl das ganz uebliche Muster zu sein, wenn jemand von einer Trennung erfaehrt zu einem sehr geliebten Menschen und ploetzlich alles verschwunden ist, woran er oder sie geglaubt hat. Ich waere ueberrascht, wenn es da grosse Geschlechterunterschiede gaebe. Einen Mann, der ein Bier trank, einmal ins Fitnessstudio ging, und dann alles wieder gut war, habe ich nur dann gekannt und halte das nur fuer vorstellbar, wenn ihm die Frau und die Beziehung wirklich gleichgueltig waren. Wenn das aber nicht so ist, ist der Verlust fast wie der eines Todesfalls eines nahestehenden Menschen, und traurig, schrecklich, verstoerend.
Wo es aber offenbar schon kleine Geschlechtsunterschiede gibt, statistisch, ist im Schritt, die Trennung wirklich zu vollziehen. Offiziell reichen wohl mehr als 75 Prozent Frauen Scheidungen ein, und bei Trennungen von Beziehungen ohne Ehe soll die Imbalance Verhaeltnis noch ausgepraegter sein. Woran das wohl liegt? Man koennte mutmassen, dass Frauen dann doch eher bereit sind, die Konsequenz zu ziehen, wenn Kommunikation versagt. Oder Maenner verlassen werden wollen und es nicht zugeben? Schwer zu sagen.
Aber um zu Deiner Frage zurueckzukommen: Da dies so ist, vermute ich sogar, dass es mehr Maenner gibt, die sich im alleine im Orbit um die Erde fuehlen, nach der Trennung mit der Geliebten, als Frauen. Oder dass es keinen Unterschied macht. Traurig ist es allemal.