Liebe Gemeinde , ich wende mich in einer Not an euch. Ich bin männlich, 43 Jahre alt und Schütze. Ich hatte bis vor kurzem eine Beziehung , die fast 5 Jahre gedauert hat. Zu einer Krebsfrau. Im Internet kennengelernt, 300 km Entfernung.
Seit Mitte 2010 haben Streitigkeiten leider zugenommen, aber es wurde immer wieder
das Tuch der Hoffnung darüber geworfen, dass alles wieder gut wird.
Auch Auszeiten standen zur Debatte, wurden aber aus beiderseitigen Ängsten des verlierens
und des vermissens niemals durchgezogen. Dadurch, dass ich aber spürte, dass sich etwas
ändern muss, zog ich mich zurück. Wir sahen uns weniger, hinzu kam meine sexuelle Unlust,
obwohl ich sie nach wie vor durchaus attraktiv finde. Ich habe die Beziehung schleifen lassen, auch aus einer inneren Sicherheit heraus, dass schon nichts passieren wird und sich alles fügen wird. Seit Anfang 2011, wo nochmal eine Auszeit zur Debatte stand, die von mir aber nach 24 Stunden konsequent beendet wurde, weil ich es nicht ertragen konnte, habe ich für mich ganz klar beschlossen, die Beziehung wieder zu 100% anzugehen. Leider wurde mal wieder keine Aussprache getätigt, was für den Krebs ja auch typischerweise ein Greuel ist. Es folgten noch weitere Streitigkeiten, die sich aber seit März gelegt haben.
Generell empfindet sie mich als ihr verbal überlegen , und ich habe die schlechte Angewohnheit, in Streitigkeiten oftmals oberlehrerhaft zu wirken. Weiterhin muss ich für sie natürlich auch als beziehungsablehnend gewirkt haben durch meine nachdenkliche Rückzugstaktik, die wie gesagt 2011 von mir aus einer inneren Überzeugung heraus beendet wurde. Weiterhin ist anzumerken, dass sie eine sehr starke Bindung an ihr Elternhaus hat ( Mutter) und die Ehe ihrer Eltern von fast ständigen Streitigkeiten geprägt ist, wobei der Vater gefühlt wie ein Despot agiert, die Mutter unterlegen ist. Meine Ex hat , wie gesagt, eine starke Bindung zur Mutter, welche von der Mutter auch ausgenutzt wird, indem sie meine Ex immer wieder mit Vorwürfen belastet, sich nicht genug zu melden, sprich für sie da zu sein.
Nichts ist einfacher, als meiner Ex ein schlechtes Gewissen zu machen. Die Mutter tut es oft, ich meine, dass ich das selten bis nie tat.
Ich habe versucht zu helfen, ihr geraten, den Kontakt weniger werden zu lassen, ohne sich dabei vollständig zu lösen. Einfach einmal nein zu sagen, wenn die Mutter fordert.
Wenn sie das ( vorübergehend !) einmal schaffte, berichtete sie mir das stolz wie eine Tochter zum Vater. Ich erahnte eine falsche Bindung von meiner Ex zu mir ( Vaterfigur) ,
im Nachhinein weiss ich, dass sie mich aber aufgrund meiner nach außen hin starken
Art auch als den Mann empfunden haben muss, der ihrem Vater gleicht. Zu erwähnen ist hier, dass es niemals so etwas wie körperliche Gewalt gab. Für mich klar, aber ich erwähne es hier trotzdem ! Die Beziehung von mir zu ihren Eltern betrachte ich als kühl, von mir auch bislang eher abweisend, von den Eltern auch ignorant. Durch das krebstypische klammern an die Beziehung , was den Schützen
bedingt naturgemäß stört, teilte ich ihr mit, dass ein Leben nicht ausschliesslich aus Beziehung besteht. Natürlich liebe ich sie, wollte letzen Endes nur etwas mehr Eigenverantwortung bei ihr erwecken . Wobei mir klar ist, dass ich nur hilfreich zur Seite stehen kann, aber kein Lebensberater bin. Unser letztes gemeinsames Wochenende war
ein durchaus harmonisches, das beste seit langem ( nur der Sex fehlte noch). Ich FÜHLTE
klar den Weg der Besserung der Beziehung , bemerkte allerdings eine gewisse Abkapselung von ihr, da sie plötzlich (untypisch für sie) ihre Freizeitaktivitäten vermehrte. Sie macht weiterhin eine berufliche Fortbildung, was ich sehr begrüßte. An einem Dienstag nun kam eine Mail von ihr , in der sie mich um einen beruflichen Gefallen bat und dicken Kuss und hallo Schatz zum Inhalt hatte. Am Mittwoch telefonierten wir wie gewohnt, und ich fragte
sie in einem eher spaßigen Ton, ob sie mich eigentlich noch lieb hat. Diese Frage ist für uns an sich nichts außergewöhnliches und wurde immer mit na sicher, du mich denn auch beantwortet. Am Donnerstag mittags ein Telefonat. Sie druckst herum, dass sie viel nachgedacht hätte in der Nacht, ist leicht am weinen. Sie ist sich O-TON ihrer Gefühle nicht mehr sicher, kommt aber nicht zum Punkt. Schließlich muss ICH fragen, ob sie Schluss machen will, worauf ist vielleicht besser? kommt . Zögerlich, nicht klar. Ich ab ins Auto
und zu ihr. Dort sitzt sie , weint, und betont immer wieder KLAR, dass sie nicht mehr um ihre Gefühle weiss , mich nicht hinhalten will und deswegen lieber beenden möchte. Dies schien ihr SEHR schwer zu fallen ( ich war ja persönlich anwesend!). Ich nach Hause, nachgedacht
und viele gute Gespräche mit Freunden geführt. Ich habe eine durchaus selbstkritische Email verfasst, ohne Vorwürfe an sie, die grob zum Inhalt hat, dass wir deutlich reden sollten, ich aber an unsere Liebe und Beziehung glaube. Das sich keiner verbiegen muss, um Dinge zu ändern. Diese Mail war lang, deutlich, faireben wie ich bin : verbal stark
Bevor ich sie senden konnte, bekam ich eine von ihr. Sehr fair, aber ungewöhnlich hart, schrieb sie, dass sie mich nicht so vermissen würde, wie es sein sollte und ich mich bitte nicht mehr melden soll. Darauf hin bekam sie meine Mail, und ich dachte, dass diese sehr lange Mail auch etwas Zeit braucht, um beantwortet zu werden. Schon am nächsten Tag die nächste mail, aus der hervorging, dass sie überrascht ist, wie sehr ich mich damit auseinandersetze, es aber zu spät sei. Sie vermisst mich eben immer noch nicht ( nach 4 Tagen also) so, wie es sein sollte. Sie betonte, wie SEHR ihr das alles leid tut.
Das sie mich nicht mehr liebt, blieb unerwähnt. Aus Angst, mich nicht zu sehr zu verletzen ?? weiterhin schrieb sie, dass auch ich schnell merken werde, dass die Bez. Keinen Sinn mehr macht. :shock:
Das ist nun zwei Wochen her. Von ihr nichts, aber ich glaube zu wissen, dass es ihr sehr schwer fällt. Ich habe sie zwei Wochen absolut in Ruhe gelassen. Mein Herz befragt. Nun habe ich ihr eine kurze , nette Postkarte geschrieben, in der NUR steht, dass ich sie VON HERZEN liebe, sie an meiner Seite möchte und dieses , mein Gefühl, beständig und ehrlich ist.
3 Sätze, die nur ehrliche Liebe bekunden. Darauf kam bislang nichts, obwohl ich ehrlich gesagt mit einer ebenso schnellen Antwort gerechnet hatte wie bei den mails. Ich laufe im Kreis, frage mich, ob sie nun hart sein will oder zögerlich ist..keine Ahnung. Da sie sich schnell überrollt fühlt, will ich sie keineswegs bedrängen, stehe aber im luftleeren Raum. Ich möchte gerne kämpfen, weiß aber nicht ihre Nichtreaktion zu deuten. Liebe Krebsgeschöpfewas meint ihr ? Fakt ist, dass ich sie nicht verlieren möchte. Ich weiss aber, dass , wenn ich kämpfen werde, dies vorsichtig und behutsam sein muss. Oder muss ich loslassen ? für mich kaum vorstellbar :cry: Fakt ist, dass sie Angst vorm persönlichen Kontakt
hat bzw hatteich meine , weil sie Angst hat, praktisch umzufallen Somit sind mails natürlich einfach zu schreiben.Aber diese Nichtreaktion auf meine kurze, aber ehrliche Liebeserklärung bleibt unbeantwortet .. :-(....ist sie beriets "durch damit" , was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann oder hat sie Angst ? zweifelt sie ? freue mich auf ehrliche Einschätzungen..danke...