Hallo ich bin schon seit einiger Zeit in diesem Forum unterwegs und habe mir die Beiträge über die Krebsmänner angeschaut. Einfach, weil ich selber bis vor kurzem mit einem Krebs zusammen war.
Ich möchte einfach meine Geschichte erzählen, weil wir heute Jahrestag gehabt hätten und ich gerade dabei bin die Ereignisse der vergangenen Woche zu verarbeiten. Vielleicht antwortet ja jemand darauf oder hat einen guten Rat für mich...
Ich halte eigentlich nichts davon jemandem hinterher zu trauern und schaue auch positiv in die Zukunft.Nur leider werde ich das Gefühl nicht los einen wirklich besonderen Menschen verloren zu haben.
Ich habe ihn vor einem Jahr kennengelernt. Bei mir war es nicht Liebe auf den ersten Blick aber er gab mir einfach immer das Gefühl etwas besonderes zu sein. Ich hatte bereist einige Beziehungen hinter mir. Erst im Laufe der Zeit merkte ich, dass er vorher noch nie eine längere Beziehung geführt hat. Ich war seine erste Freundin in jeglicher Hinsicht. Als wir uns kennengelernt haben hatte er gerade seine Ausbildung beendet und daher viel Zeit. Wir haben uns fast jeden Tag gesehen. Er ging dann für zwei Monate ins Ausland aber auch da ist der Kontakt nicht abgebrochen. Wir haben uns jeden Tag gemailt oder telefoniert. Ich wusste, dass er danach ein Studium beginnen würde. Er ist sehr ergeizig und verfolgt seine Ziele. Ich hatte keine Angst davor eine Wochenendbeziehung zu führen, weil es davor auch schon immer so war. Wir haben die erste Zeit gut gemeistert. In den letzten Monaten wurde mir mehr und mehr bewusst, dass sein Studium und seine Karriere wichtiger ist als alles andere. Er hatte kaum noch Zeit und hat sich auch keine Zeit mehr für uns genommen. Ich stecke auch mitten im Studium und weiß wie anstrengend es ist. Aber in den letzten Monaten wurde es unerträglich. Ich habe immer versucht mit ihm zu reden aber alles drehte sich nur um seine Arbeit. Sein ganzes Leben dreht sich nur um seine Arbeit. Obwohl er mir immer das Gefühl gab, wenn wir uns sahen, dass er mich liebt wusste ich das er andere Prioritäten gesetzt hat. Er sagte immer ich wäre der erste Mensch in seinem Leben der ihn wirklich versteht. Ich habe ihn nie an seinen Zielen gehindert aber er hat sich immer weniger Zeit für uns genommen. Wir sprachen nur noch über seine Arbeit. In der letzten Prüfungszeit hatten wir uns kaum gesehen er hat sich mehr und mehr eingeigelt und nur noch gelernt. In den Telefonaten drehte sich alles nur um das Studium. Ich hatte mich sehr auf die Zeit danach gefreut, dass wir endlich wieder abschalten können. Er wollte sich auch mehr Zeit nehmen hat aber danach hat er fast jedes Wochenende Seminare besucht. Auch wollten wir in den Urlaub fahren. Aber auch das ist gescheitert, weil er mit seiner Mutter fährt. Er konnte sich nicht mehr festlegen. Immer wenn ich fragte ob wir etwas machen wollen, sei es Urlaub oder sonstiges. Konnte er mir keine Antwort geben. Er plant sein Leben allein, dass wurde mir bewusst. Ich habe mehrfach versucht ihn wachzurütteln, dass es auch noch etwas anderes im Leben gibt für das es sich zu kämpfen lohnt. Aber diesen Kampf habe ich verloren. Ich habe ihm alles erzählt, wie ich unsere Beziehung sehe. Dass ich für ihn da bin, ihn nicht hindern werde, seine Ziele unterstütze aber ich auch Hilfe brauche. Ich muss mich auf ihn verlassen können. Er hat es auch eingesehen. Ich dachte noch, dass er sich für uns entscheiden würde. Einfach weil wir sehr viel füreinander empfunden haben. Das er um uns kämpft, dass wir versuchen mal wieder gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Aber er wollte nicht mehr. Ich weiß, dass ich mich mi dieser Entscheidung abfinden muss. Aber ich werde einfach das Gefühl nicht los(das hatte ich noch nie)das ich um ihn kämpfen will. Einfach, weil es sich für mich als vielmehr anfühlte und bei ihm glaube ich es auch. Leider war die Trennung sehr schmerzhaft, weil ich keine richtige Wut auf ihn habe. Es war alles viel zu nett. Ich denke zu wissen das er mich schon geliebt hat, dass sagte mir auch der Abschiedsbrief. Ich weiß, dass es aussichtslos ist auf etwas zu hoffen. Aber die Hoffnung ist immer noch da, leider. Einfach weil er mir sehr viel bedeutet hat.
Ich hatte dieses Gefühl wirklich noch nie in meinem Leben und bin deshalb auch sehr verwirrt. Ich weiß, dass ich auch den Kontakt abbrechen muss einfach, weil er nicht zurück kommen wird. Aber die Hoffnung ist trotzdem noch da und das hasse ich gerade sehr.
Vielleicht schreibt ja jemand etwas dazu und bestärkt mich in meiner Entscheidung.