Ob hier, in den Telefonaten mit Kunden/Klienten, auch in Gesprächen mit Kollegen und/oder Bekannten wird deutlich, wie wenig Menschen einander wirklich wahrnehmen (wollen).
Ein Beispiel: Wie bekannt ist, aber ich als Coach, Beraterin, Faciliator usw, d.h. ich habe täglich mit sehr vielen Menschen zu tun (oft am Telefon oder im Chat), die ich zumeist nicht kenne, in Bruchteilen von Sekunden erfasse(n muss), wahrnehmen, erfühlen usw., was sich im Laufe des Gesprächs intensiviert, gleich ob Vergangenheit, Gegenwart oder die Potenziale ihrer Zukunft.
In der letzten Zeit häufen sich nicht nur bei mir die Erfahrungen, dass diese Menschen mit Erwartungen kommen, die sehr konkret sind, z.B. fragen sie: Der Mann, den ich im Herzen habe, mit dem ich seit ... eine Fern-Beziehung habe, wird aus dem und mir ein Paar, wird das eine Liebesbeziehung/Partnerschaft für den Rest meines Lebens?
Wenn ich ihnen dann die Fakten bringe, die dafür sprechen bringe, strahlen sie, erwähne ich aber das, was dagegen spricht, das, was tatsächlich blockiert, wie "er/sie" wirklich ist, was sich als Teil der Persönlichkeit ebenfalls beschreiben läßt, dann legen sie auf.
Ich nehme an, sie rufen dann beim nächsten an, solange, bis sie das hören, was sie hören wollen - wobei das definitiv NICHT das ist, was sein wird.
Aus 2 Gründen schreibe ich darüber hier:
es ist respektlos und unfreundlich dem Berater gegenüber, einfach aufzulegen, anstatt zu sagen, sorry, das will ich so nicht, oder das sehe ich anders oder wie auch immer - aber einfach auflegen, so nach dem Motto: Das gilt dann auch nicht - ist einfach unangemessen und vor allem nützt es nichts.
weil es mir ein Anliegen ist, das mal auszudrücken, weil ich weiß, dass hier einige mitlesen, die es betrifft. Auf diese Weise müssen sie dafür nicht einmal etwas bezahlen.
Mir ist es gleich-gültig, was ein Mensch tut, es ist seine Wahl, seine Entscheidung, ich bin ein Mensch, der berät, im Studium wurde sehr intensiv und immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, als Berater/Therapeut geklärt zu sein, d.h. balanciert, objektiv, nicht persönlich betroffen, im Sinne von "mitleiden".
Sollte so etwas geschehen, was sein kann, geht man (ich) zur Supervision, um aufzuklären und wieder balanciert zu sein.
Genau so verhält es sich übrigens auch mit der Willkür, mit der hier im Forum thread gelöscht werden, während andere, die klar gegen "Regeln" verstoßen, stehenbleiben. Auch das einfach zu tun, stickum, statt mit dem Betroffenen zu kommunizieren, ist respektlos und unhöflich!
So, das war das "Wort zum Sonntag" :FOU:
Allen einen wundervollen Tag wünscht
Johanna-Merete