yente_12773308..
Hallo Samaya,
vielen Dank für deine lange Antwort!
Naja, dass ich sein / unser Verhalten so gut beschreiben kann, liegt leider daran, dass ich es ja schon oft genug studieren konnte.
Genau, sein Alarmsystem löst sofort aus. Manchmal auch übertrieben, was natürlich auch dazu führen kann, dass ich dann auch noch mehr auffahre, als eigentlich geplant.
Ob ihn das an seine Kindheit erinnert, kann ich nicht sagen.
Dass er von Streitkultur keine Ahnung hat, kann ich so nicht sagen. Eigentlich ist er da überwiegend besser drin als ich, da er ruhig bleiben kann. Schlimm es nur das Dichtmachen und dann das auf absolute Distanz gehen.
Er kann mich auch sehr gut beschreiben und kennt mich gut. Allerdings gibt er mir keine Chance zur Veränderung bzw. sieht keine Veränderung. Wenn ich etwas kritisiere, hat er sofort seine ganzen Urteile über mich im Kopf (jetzt sagt sie das, weil sie genau das will, und das will ich ihr jetzt nicht geben).
Was ich bei ihm wirklich unerträglich finde, ist, dass so viele Sätze parat hat, die quasi wie aus dem Lehrbuch klingen. Z.B.: "Meine Freundin hat den höchsten Stellenwert für mich." Gegen so einen Satz kann ich natürlich eigentlich nichts sagen, weil es an sich so ja perfekt und gut für mich ist. Aber ihm dann vermitteln, dass er mir dieses Gefühl eben nicht vermittelt, da hört es dann auf. Er bleibt immer bei den gut klingenden Standardsätzen, aber mir fällt es oft schwer zu glauben, dass er wirklich von uns spricht. Z.B. weil er immer "meine Freundin" sagt, nicht mich direkt anspricht. Verstehst du, was ich meine?
Und ja, du hast Recht, er sieht sich in der Opferrolle. Ich bin an allem schuld und mache alles kaputt.
Dein Vorschlag, wie ich mich besser verhalten könnte, statt lange zu reden, klingt nicht schlecht. Ich kann so was nur so schlecht durchziehen, leide dabei tierisch. Aber vielleicht würde es wirklich funktionieren und er würde sich dann mehr Gedanken machen, als wenn ich mich wörtlich bei ihm "beschwere".
Warum nicht schon nach der zweiten Phase Schluss ist? Das ist eine gute Frage, ehrlich gesagt fällt mir gerade keine Antwort ein. Weil ich nicht schnell genug aufhöre, vermutlich.
Ich sage was / kritisiere / frage, er erklärt. Dann frage ich noch mal nach oder will xy noch mal bestätigt haben oder so und dann war es plötzlich ein Satz zu viel, der ihn dann extrem sauer macht.
Oder einer von uns bringt dabei noch ein anderes Thema auf, dann müssen wir darüber noch weiterreden und so findet es dann kein Ende.
Oder Ich gebe mich erst mit der Erklärung zufrieden, dann bringt er noch einen Kommentar (also z.B. seine Analyse, warum ich das jetzt gesagt habe), das regt mich dann wieder auf und weiter geht's.
Wir müssten wirklich viel schneller zum Ende kommen, ich begreife nicht, warum wir das nicht hinbekommen. Viel liegt da auch an mir, ich will dann auch erst mal kein halbherziges Ende, sondern will alles ganz geklärt haben. Da er aber so oft ausweicht und nicht so richtig auf das antwortet, was ich gefragt habe, muss ich immer noch mal nachfragen, das dauert auch schon mal und fördert nicht die gute Laune.
Irgendwie hakt es gerade in meinem Kopf, ich denke, das ist schon der Kernpunkt, dass wir immer übers Ziel hinausschießen. Aber ich kann gerade nicht so klar weiterdenken, wie wir rechtzeitig stoppen könnten.
Frage bleibt also
- wie kann ich mich kürzer fassen und mit seinen Erklärungen zufrieden geben
- wie kann ich erreichen, dass er "persönlicher" redet nicht nur in Phrasen, mit denen er mir jeden Wind aus den Segeln nimmt
- wie können wir es hinbekommen, uns anschließend zu versöhnen oder halt ein solches Gsprächsende zu finden, dass wir danach normal miteinander umgehen können?
:???: