Hallöchen, liebes Forum.
Mein Krebs und ich sind seit 25 Jahren zusammen. Er ist der bisher anstrengendste Mann, den ich je hatte, auch wenn ich zuvor keine 25 Jahre mit jemanden zusammen war. Das hatte sich halt schon recht früh herauskristallisiert. Ich verzeihe ihm Dinge, die ich bei keinem sonst mitgemacht hätte. Vielleicht gewöhnt man sich auch an das Elend, ich weiß nicht, und unsere Kinder hatten natürlich auch ihren Stellenwert dabei, ich wollte nicht so enden, wie zig Famlien - das muss doch funktionieren können, oder nicht?
Ich finde ihn sehr ungerecht und selbstsüchtig. Er tut, was er will, selbst wenn die Konsequenzen wie z.B. seine Pleite wegen Finanzgeschäften, die er mir regelrecht lügend verheimlicht hat, dann plötzlich auf meinen Schultern lasten, da ja irgendwer die Familie über Wasser halten musste. Und das nicht nur einmal.
Bitte ich um Hilfe, wimmelt er mich mittlerweile ab, das war früher anders, bitten ihn aber andere Leute, eilt er zur Tat. Sage ich ihm, ich hätte ihm ja auch auf meine Art geholfen, meint er, er sei deswegen nicht mein Sklave.
Hilfe im Haushalt wimmelt er ab, da ich ja auch nix machen würde, zähle ich auf, was ich alles tue - unser Haus reinigt sich nicht von allein - macht er das runter.
Manchmal denke ich, Logik ist nicht so seine Stärke. Sorry, aber ist so.
Zudem blockt er so gut wie alle meine Vorstellungen vom Leben ab. Ausgehen ist zu teuer, Urlaube darf ich großteils allein verbringen, da er IMMER arbeiten WILL. Wandern zu anstrengend, Kino langweilig, Radfahren doof - alles ist blöd.
Unser Haus kümmert ihn nicht die Bohne, er meint, er hätte zu viel zu tun, da fällt eben was hinten runter - stimmt, das bin ich und unser Leben.
Meine Freizeitvorschläge findet er also alle so gut wie doof. Er selbst macht keine. Kommt er mal mit, ist er fix genervt und quängelt, weil er wieder auf die Couch will. Da kann er ganze Wochenenden mit dem Handy verbringen - von früh bis spät. Dass da in Dauerschleife wieder Pornos liefen - nicht das erste Mal, tat unserer Ehe alles andere als gut, im Bett läuft nix mehr, ich bin ausgesprochen offen und liebe Sex (mit ihm) und bin mega treu - andere Männer sind für mich das absolue NoGo - und frage mich mittlerweile, wofür das alles????
Also habe ich ihn darauf angesprochen, was mir fehlt etc., da meinte er, ich solle mir einen anderen suchen (den Spruch höre ich jedes Mal), um daraufhin wochenlang MIR zu unterstellen, ich hätte eine Affäre? Hallo? Zum einen ist er eifersüchtig, zum anderen haut er mit der Axt unsere Ehe in Klump und macht mich alle. Ich hänge gerade in der Luft, da ich nicht weiß, was er vorhat.
Als er mich fragte, was ich jetzt tun wil, sagte ich, momentan gar nichts, ich warte ab - das macht er nun auch, ein richtiges Spiegelverhalten. Dabei wäre ER am Zug, so sehe ich das jedenfalls.
Dann fragte er mich, ob ich mich scheiden lassen will, ich naja, welchen Sinn hat denn diese Ehe für MICH noch, was ich denn daran noch hätte? Er antwortete, das sagt er mir lieber nicht, damit ich es mir nicht noch einmal überlege. WAAAASSSS??????
Er ändert momentan zwar sein Verhalten, macht plötzlich was am Haus etc., aber droht mir weiter ständig mit Trennung, sagt, er wisse gar nicht,warum er gerade am Haus was macht, so hätte ich es dann mit meinem NEUNEN (es gibt KEINEN) schön wo er doch ausziehen wird, und deshalb soll ich jetzt seiner Meinung nach größere dringend notwendige Investitionen am Haus allein tragen.
Da er die Drohung der Trennung schon seit 25 Jahren immer wieder auspackt, aber immer noch hier wohnt, ... naja, keine Ahnung, was er wirklich will. Gerade schaut er nach Möbeln.
Gut tut mir das alles nicht. Es geht mir mörderisch an die Substanz. Ich habe so eine Wut in mir, dass er mit mir so umgeht. Natürlich sage ich ihm das auch. Aber er ignoriert das und meint, wir wären ja schon viel weiter, da er ja ausziehen will. Er verweigert völlig die Aufarbeitung und echte Gespräche und haut mir nur dumme Antworten um die Ohren, wirklich, es kommen nur blöde Sprüche.
Wir kommen super miteinander klar, wenn ich ihn in Ruhe lasse, ihm sage, dass er toll ist - er kann tatsächlich sehr viel, wendet es nur daheim so gut wie nie an, und wenn ich MEINE Ansprüche an ihn unterdrücke. Melde ich die an, geht die Post ab. Er geht jeden Tag früh 8 Uhr aus dem Haus, kommt gegen 8 am Abend heim - und das wars. Er tut dann nix mehr. Essen, TV, Bett. So will er leben, wenn ich ihn da reinfunke, brennt die Luft.
Wir haben jetzt seit fast 3 Monaten Krieg. Ich unternehme derzeit viel allein, Kino oder Spazieren etc., Pilze suchen, Spieleabende bei Angehörigen, mit ner Freundin essen gehen etc. - Erfüllung ist das nicht, zumal diese Ungewissheit mich fertig macht.
Als ich ihn ab und zu fragte, ob er mitkommen wolle, polterte er los, mit MIR (also mir) würde er doch nichts unternehmen.
Nun habe ich gelesen, dass Krebse die Bedürfniss anderer gern ignorieren. Stimmt das?
Hat das alles überhaupt noch einen Sinn?
Der Streit vor 3 Monaten begann, als ich sah, dass er wieder Pornos en Masse schaut - unser Sexleben aber tot ist - ich sehe alles andere als hässlich aus, und zudem hier Zuhause selbst die dringendsten Dinge liegen blieben. Und er jedes Wochenende auf der Couch saß. Von morgens bis abends. Da kriegt man es im Kopf.
DAS war der Auslöser. Und ER ist beleidigt??????? Und sagt MIR, ich solle mir einen anderen suchen?
Ich werde mich hüten, "kleinbei zu geben". Ich bin immer noch Skorpion. Und nach außen hin wirke ich sicher nicht bedürftig.
Ich komme sonst auch mit allen Menschen gut zurecht, streite mich mit keinem, nur mein Mann ... ich weiß nicht...
Seufz, sorry, ist lang geworden.
Ist sowas typisch für einen Krebs?