Hallo Waldfee,
da Du mich offensichtlich für den Brunnenfrosch hälst und Du Deine Erkenntnisse in Bezug auf Astrologie für Allgemeingültig hälst, möchte ich Dir einige Passagen aus dem Buch " Das Astrologie Buch " von Michael Roscher nicht vorenthalten.
... Natürlich kann man über die Astrologie, wie über vieles andere auch, geteilter Meinung sein. Allerdings ist die Astrologie auch kein reines Glaubensbekenntnis, dem man eben anhängt oder nicht. Sie hat im Gegenteil eine mehrtausendjährige Geschichte, in der sie die Entwicklung sämtlicher Hochkulturen in entscheidendem Maße mitgeprägt hat. In solchen langen Zeiträumen haben sich Prinzipien, Lehrsätze und philosophische Gedankengänge herangebildet, die häufig eine solche Komplexität besitzen, das sie selbst das Vorstellungsvermögen weit fortgeschrittener Astrologieschüler überschreiten. Die axiome ( = Grundregeln) der Astrologie haben also wenig mit Kaffeesatzlesen und Intuition zu tun: Es sind klar umrissene Theorien, deren Richtigkeit überprüft werden kann....
...Die Wissenschaft hat heute in vielfacher Hinsicht die Religion ersetzt. Damit befindet sie sich auch im Besitz ihrer Machtinstrumente : Absolutheitsanspruch, Inquisition und Dogma. Dies erklärt die ungeheure Anmaßung, die jeder Wissenschaftsgläubige in der Beurteilung der Astrologie ungestraft an den Tag legen darf....
Wie wird man Astrologe ?
Astrologie gilt nicht als wissenschaftliche Disziplin in dem Sinne, daß man sie auf einer Universität studieren könnte. Auch ansonsten ist eine staatlich anerkannte Ausbildung nicht möglich. Das bedeutet, der Titel »Astrologe« ist in keiner Weise geschützt, jeder darf sich so nennen. Zwar stellen private Astrologieschulen und Vereine gern Diplome aus -wie »psychologischer Astrologe«, »geprüfter Astrologe DAV«, »geprüfter Kosmobiologe« etc. -, und in den USA ist es sogar möglich, von (privaten) Universitäten verliehene astrologische Titel, z. B. »Professor of Astrology«, zu kaufen. Diese Diplome sind jedoch nicht allgernein akzeptiert. Da meist auch kommerzielle Interessen beteiligt sind (man verdient ja schließlich an seinen Schülern), hält sich der Wert solcher Urkunden in Grenzen. Ein Astrologe, der ein Diplom vorweisen kann, bietet nicht unbedingt die Gewähr, über eine besondere Qualifikation zu verfügen-
Nahezu alle älteren Astrologen sind weitgehend Autodidakten, die sich ihr Wissen durch das Studium der Literatur und durch eigene Praxis angeeignet haben. Dieser Weg ist nach wie vor denjenigen zu empfehlen, die sich eine eigene Meinung bilden und selbst herausfinden wollen, welche Schulrichtung der Astrologie und welcher Lehrer ihnen liegt. Sind erst einmal fundierte Grundkenntnisse vorhanden, kann man gezielt Kurse, Seminare oder auch eine der angebotenen privaten Ausbildungen auswählen, um sein Wissen zu vertiefen.
Da ein sehr großes Interesse an Fortbildung im astrologischen Bereich besteht, finden sich natürlich auch genügend Anbieter, man muß nur einmal die Kleinanzeigen der Tagespresse oder die Inserate in Fachzeitschriften studieren. Weil es keine übergeordnete und allgemein akzeptierte Kontrollinstanz gibt, ist es immer ein Risiko, eine Ausbildung zu buchen, ohne Näheres über das Institut und die Kursleitung zu wissen. Oft muss man nach Wochen und Monaten feststellen, daß man viel Geld für eine Ausbildung bezahlt hat, die keineswegs seriös ist. Das kommt leider nicht selten vor, und dem Ruf der Astrologie wird damit sehr geschadet- neigt man doch vielfach dazu, die Praxis einzelner zweifelhafter Institute auf den ganzen Bereich der Astrologie zu übertragen. Besonders kritische Vorsicht bei der Belegung von Kursen und Seminaren ist also angebracht.
Da unser Streitpunkt ja der Krebs war und Du mir wortwörtlich gesagt hast, dass Der Krebs nicht das Leitbild des Mondes ist, gebe ich Dir das nochmals schriftlich- nachzulesen in meinem zitierten Buch :
Krebs : 90-120 Grad im Tierkreis
Geschlecht : weiblich
Element : Wasser
Qualität : Kardinal
2. Mundanquadrat
Zeichenherrscher : MOND
Alle Sternzeichen, bis auf Stier, Zwilling, KREBS, Jungfrau, Waage, haben einen Nebenherrscher.
Um auf die Wichtigkeit des Aszendenten zu kommen :
Die Fragestellung, was denn nun wichtiger sei, das Sternzeichen oder der Aszendent, ist etwa so sinnvoll, als würde man wissen wollen, auf welches Organ man eher verzichten könne, auf die Niere oder Leber... Wichtiger, im Sinne von individueller Bedeutung, ist der Aszendent dent, denn während die Sonne ihre Position täglich um ein Grad verändert, geschieht dies beim Aszendenten in etwa vier Minuten.
Der Aszendent ist jedoch kein Himmelskörper, sondern lediglich ein rechnerischer Punkt. Die Astrologen des Mittelalters sagten, der Aszendent »strahlt« nicht. Er kann somit nur (wie die übrigen Häuserspitzen auch) Rahmenbedingungen vorgeben, innerhalb deren sich die Planetenenergien verwirklichen müssen.
Der Aszendent symbolisiert die individuellen Anlagen, das Rüstzeug, welches uns für dieses Leben mitgegeben wurde. Er sagt nichts darüber aus, was wir mit diesem »Arbeitsmaterial« anfangen werden, hierzu müßten wir die Planetenstände berücksichtigen.
In besonderem Maße wird die Bedeutung des Aszendentenzeichens durch die Stellung seines Herrschers sowie durch Planeten, die sich im 1. Haus befinden, verändert- Zusätzlich müßten noch Aspekte des Geburtsherrschers sowie Aspekte zur Spitze des 1. Hauses berücksichtigt werden. So wird sich die Impulsivität eines Widder- Aszendenten, die ungestüme Durchsetzung von Eigen interessen, bei einem Mars im 12. Haus sehr viel unauffälliger und »harmloser« zeigen, als wenn sich dieser z. B. im 5. Haus befände.
Insbesondere bei den körperlichen Entsprechungen sind die Planeten im 1. Haus von entscheidender Bedeutung, dies gilt um so mehr, wenn sich ein Planet in enger Konjunktion zum Aszendenten befindet. In diesem Fall können die Eigenschaften des von diesem Planeten beherrschten Zeichens die des Aszendenten völlig Überlagern. Merkur in genauer Konjunktion mit einem Löwe- Aszendenten mag den unter dieser Konstellation Geborenen in seiner körperlichen Erscheinung einem Zwillinge- Aszendenten ähnlich machen etc.
Grundsätzlich sollten die körperlichen Analogien nur als allgemeine, typologische Entsprechungen aufgefaßt werden, da die Ausnahmen -die im Rahmen dieses Buches aber nicht zur Sprache kommen -sehr zahlreich sind.
Es ist also, wie bereits mehrfach betont wurde, nicht sinnvoll, sich auf einzelne, isolierte Konstellationen zu stürzen, wenn man etwas über einen Menschen erfahren möchte.
Vielmehr ist es hilfreich, sich mit den Prinzipien der einzelnen Aszendenten -die im folgenden stichwortartig erläutert werden -vertraut zu machen und diese dann im Zusammenhang mit den übrigen Horoskopfaktoren entsprechend zu berücksichtigen.
Im Literaturüberblick, bin ich auf den Namen Deines " Lehrers " Döbereiner, Wolfgang gestossen...
Ich zitiere... Astrologisch-homöopathische Erfahrungsbilder zur Diagnose und Therapie von Erkrankungen, Band 1, München 1982.- Eine der besten deutschsprachigen Deutungshilfen. ( Anmerkung von mir ) Vom Gebrauch der angegebenen homöopatischen Mittel ist jedoch m.E. abzuraten. Der 2. Band kann nur eingefleischten Anhängern der von Döbereiner begründeten " Münchner Rythmenlehre" empfohlen werden. ( Anmerkung von mir... UPS )
Astrologisches Lehr- und Übungsbuch, Band 1-6, München 1978-1987.- Hier hndelt es sich um Tonbandaufzeichnungen eines Abendkurses, die nahezu unverändert schriftlich fixiert wurden. Eines der wenigen Werke, in denen der Leser die Möglichkeit erhält, sich mit einem in sich geschlossenen Deutungssystem vertraut zu machen. Die unsystematische Darstellung, die zahlreichen Wiederholungen und die permanenten, abrupten Themenwechsel sind allerdings nicht jedermanns Sache. Ein " Muß" für alle Anhänger der " Münchner Rythmenlehre ".
Weisst Waldfee, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, bin ich der Meinung, dass Du das Geld für die Schule, lieber Zahnlosen Tieren in der 3. Welt gespendet hättest... Denn nachdem ich diesen Literaturanhang gelesen habe, bin ich mir sicher, dass ich noch sehr lange brauchen werde um meinen " Guru " zu finden.
Vielleicht bleibe ich auch lieber ein Brunnenfrosch... wer weiß, denn ich möchte mit der Astrologie eigentlich kein Geld verdienen.
Gruß Ester21 ( OHNE H ! )