Lese schon eine Weile still mit und muss nun doch 'mal selbst schreiben...sorry, ist etwas laenger.
Ich bin seit fast einem halben Jahr mit einem Krebs "zusammen". Wir kannten uns fast ein Jahr rein freundschaftlich als bis wir zusammen in Urlaub gefahren sind (wir haben das selbe Hobby, Kajakfahren). Habe im Urlaub dezent 'angeklopft', aber nachdem von ihm keine Reaktion kam hab' ich's halt gelassen. Der Urlaub war sehr harmonisch. Eine Woche nach dem Urlaub hat er mich zu einem Skiwochenende mit Freunden eingeladen, 30 Leute auf einer Huette. Er hat dort eines Abends zu mir gesagt, er waere ja nicht verliebt, aber er wuerde mich gerne 'mal in den Arm nehmen. Hat er dann auch getan - die ganze Nacht. Ungefaehr eine Woche spaeter sind wir abends zusammen ausgegangen, er hatte vorher angeboten, dass ich bei ihm uebernachten kann damit ich nicht mehr Auto fahren muss. Auf dem Heimweg hat er mich gekuesst und Nachts ist dann mehr daraus geworden. Zum Fruehstueck kam wieder der Satz, er waere ja nicht verliebt denn ich waere ja gar nicht sein Typ, aber wir waeren ja beide Single und zu zweit waere ja doch vieles schoener. Habe mir einfach gedacht, warum nicht mitnehmen, schliesslich verstehen wir uns super gut, ich mag ihn und lassen wir es einfach 'mal auf uns zukommen. Nachdem er allerdings eine Woche das Thema noch einmal aufgenommen hat - Zitat "ich merke ja, dass Du mehr verliebt bist als ich und ich will Dir nicht wehtun, vielleicht sollten wir es lieber hier abbrechen" - habe ich ihm gesagt, dass ich ihn durchaus verstanden haette, ihn aber bitten wuerde, es mir nicht jede Woche auf's Butterbrot zu schmieren, weil ich das schon verletzend finde, und wir doch einfach einmal abwarten sollten, wie es weiter laeuft.
Die naechsten zwei Monate liefen toll, eigentlich als waeren wir zusammen, wobei mir seine einleitenden Worte schon im Hinterkopf gesessen haben und ich mich daher zumindest emotional etwas distanziert gehalten habe. Gewundert habe ich mich schon, wir haben uns - meist auf seine Initiative - unter der Woche 2-3 Mal und jedes Wochenende gesehen.
Dann wurde bei mir (ich bin selbstaendig) die Auftragslage mau und er hat spontan vorgeschlagen bei seiner Firma anzufragen, ob er drei Monate unbezahlten Urlaub nehmen koennte, denn die Auslastung waere mehr als schlecht, dann koennten wir zusammen wegfahren. Gesagt, getan, einen Monat spaeter sind wir losgefahren.
Wir waren also drei Monate lang d.h. 12 Wochen x 24 Stunden am Tage zusammen. Von einem Freund weiss ich, dass er die Zeit als 'wir versuchen es mit Urlaub und mit allem anderen auch' bezeichnet hat. Es war eine super Zeit mit gemeinsamen Aktivitaeten, vielen Unterhaltungen und viel Naehe, ohne nennenswerte Konflikte.
Nun sind wir wieder zu Hause und es laeuft alles so harmonisch weiter. Er hat nie wieder etwas zu dem Thema gesagt, und ich habe mich auch nicht getraut, und ihn nicht zu draengeln. Aber so langsam verlangt mein Bauch nach einer Antwort.
Gehe ich einfach von der Art aus, wie er sich verhaelt (anstatt darueber nachzudenken, was er 'mal am Anfang der 'Beziehung' vorausgeschickt hat) und sage ihm einfach, dass ich ihn sehr gern habe? Wuerde ein Krebs mich so total in sein Leben integrieren, seinen Freunden bei Verabredungen sagen dass er erst mich fragen muss, ob er/wir Zeit hat/haben, in der Oeffentlichkeit wie ein Paar auftreten, mich abends anrufen wenn wir uns an dem Tag nicht gesehen haben, ohne wirklich Interesse an mir zu haben? Geduld in allen Ehren, aber wenn er mir jetzt noch einmal vor den Latz knallt, dass er nicht verliebt ist, muss ich rein aus Selbstschutz den Kontakt einstellen.
Meine Guete, komme mir vor wie ein Teenager (bin aber 40!). Zum vorherigen Beziehungsstatus, wir sind beide solo, er seit fuenf Jahren und ich seit drei.
Vielen Dank schon einmal im voraus fuer Eure Hilfe!