Ich lese schon eine ganze Weile hier mit und konnte das eine oder andere auch für mich rauslesen. :-) Aber ich weiß nicht mehr weiter mit meinem Krebs-Mann und traue mich jetzt doch mal auch meine Fragen zu stellen. Und hoffe, dass mir der eine oder andere vielleicht helfen kann.
Ich bin mit meinem Krebs seit 6 Wochen wieder zusammen. Wir waren ca. 10 Monate getrennt. Anfangs hatten wir noch Kontakt und dann hatten wir ca. 5 Monate absolut keinen Kontakt mehr. Wir wohnen sehr weit entfernt, ca. 6 h Fahrzeit. Die Fernbeziehung war/ist für uns beide nicht einfach. Aber wir haben uns wiedergefunden und lieben uns immer noch. Er hat sich während dieser Zeit total abgeschirmt und zurückgezogen. Hat mit niemandem darüber gesprochen. Es ging ihm total schlecht. Er hatte alles verdrängt. Hat sich immer wieder gefragt, ob er nicht doch zu stur sei. Aber er sagte sich immer, nein, das geht nicht, die Entfernung und so. Und ich hatte ihn auch etwas mit meiner Liebe erdrückt. Das weiß ich heute. Und er hat sich auch immer wieder gesagt, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Wir hatten ein wunderbares Gespräch über mehrere Stunden. Dadurch haben wir festgestellt, dass wir unsere neue Beziehung auf eine viel höhere Ebene gestellt haben, als die alte, obwohl es fast so war, dass wir nie getrennt waren, als wir wieder zusammen gekommen sind. Echt der Wahnsinn. Und er hat festgestellt wie gut mir das Reden tat und wir haben uns vorgenommen immer wieder über alles zu reden. Er hat sogar schon unseren Urlaub geplant zu Weihnachten und zu meinem Geburtstag. Und Ende Oktober will er mich auf unser Betriebsfest begleiten.
Ja und nun ist es so, dass ich seit 1,5 Wochen keinen Kontakt mehr mit ihm hatte. Ich erreiche ihn einfach nicht. per Mail, per Telefon, auf AB gesprochen, SMS. Keine Reaktion.
Ich mache mir einerseits riesige Sorgen um ihn. Denn er war vor zwei Wochen krank geworden, ziemlich heftig und mit starken Schmerzen verbunden. Bei unserem letzten Telefonat war er seehr depressiv und meinte, er sehe es nicht so optimistisch wie ich. Er denkt, dass es mit seinem Unfall vor ein paar Jahren zusammenhängt und dann kann ihm niemand helfen. Und wenn das irgendwann so mal kommen sollte, will er nicht mehr leben. (nicht wörtlich, aber so gut wie). Ich sagte ihm, dass er mir Angst macht, und mir liefen die Tränen. Ich denke, er hat es nicht bemerkt. Aber er weiß, wie emotional ich bin.
In der ersten Woche seiner Krankheit haben wir jeden Tag fast eine Stunde miteinander telefoniert. Ich versuchte ihm immer wieder Hoffnung zu machen, so auch bei unserem letzten Gespräch. Aber ich merkte auch, dass es ihn nervte. Und deshalb hörte ich auf. Er sagte auch, dass er immer ungenießbar sei, wenn er krank ist oder sich nicht fühlt. Deswegen beendete ich/wir das Gespräch dann auch relativ schnell, weil es ja nichts bringt, wenn er mies drauf ist. Ich sagte ihm noch, ich hab dich trotzdem lieb und er , ja ich dich auch, aber trotzdem.
Ich weiß jetzt einfach nicht was los ist und was ich noch tun kann außer zu warten.
Ich habe ihm am Sonntag geschrieben, Was ist passiert, dass du dich gar nicht mehr bei mir meldest? Ich weiß nicht, wie lange ich diesen Zustand noch mitmachen kann. Ich hab dich lieb. Deine ...
Was meint ihr, zieht er sich einfach nur zurück, weil es ihm mies geht oder steckt da vielleicht doch wieder mehr dahinter? Dass er jetzt vielleicht wieder kalte Füße bekommen hat und sich unsicher wegen unserer Beziehung ist?
Leider konnten wir uns seitdem wir wieder zusammen sind, nicht wieder sehen. Denn ich bin auch seit Anfang September krank, am nächsten WE wollte ich eigentlich zu ihm fahren und er an dem nächsten WE, als er krank wurde. Es ist zum Verzweifeln. Irgendwie steht uns das Schicksal immer wieder im Weg. Ich weiß, dass er mich auch liebt und auch Sehnsucht nach mir hat. Er hat auch seiner Familie schon erzählt, dass wir wieder zusammen sind. Aber er ist auch sehr eingespannt dienstlich und privat.
Ich will einfach nichts falsch machen. Will für ihn dasein, aber er muss es ja auch wollen. Und andererseits bin ich enttäuscht, dass er sich so zurückzieht und mir nicht einmal ein Lebenszeichen von sich gibt. Aber ich will ihm auch nicht hinterherrennen, weil ich weiß, dass das nichts bringt.
Wir haben gerade angefangen uns wieder zu vertrauen. Seine letzten Worte , als ich bei ihm war, waren: "Lass uns das jetzt wieder neu gewonnene Vertrauen weiter aufbauen."
Ich vertraue ihm, aber förderlich ist dafür sein Verhalten nicht.
Könnt ihr mir vielleicht helfen? Ich bin echt dankbar für jeden Rat.
Sorry für die Länge