Komplizierte und sehr lange Geschichte - Danke an alle, die durchhalten bis zum Schluss und mir vielleicht ein paar Ratschläge geben können ;-) :
Ich (29, Widder - Aszendent: Waage - Mond: Skorpion) hatte eine 6-monatige 'Beziehung' mit einem Fische-Mann (38, Aszendent: Skorpion - Mond: Fische). Seit eineinhalb Monaten ist die Beziehung nun beendet. Wir sehen uns jedoch weiterhin fast jeden Tag, da wir seit 7 Jahren in derselben Firma arbeiten (er ist seit über einem Jahr mein direkter Vorgesetzter).
Ich konnte ihn schon am Anfang, als er mein Chef wurde, nicht ausstehen. In all den Jahren vorher habe ich ihn ebenfalls kaum beachtet. Er wirkte kühl, distanziert und war oft sehr aufbrausend meinen Kollegen gegenüber (wenn sie mal was nicht erledigt hatten) - er konnte dann sehr laut werden. Die Kollegen taten mir leid und wir haben jeden Tag über ihn geflucht. Mit sich reden liess er nicht gross. Wenn er von seiner Meinung überzeugt war, blieb er auch dabei.
Er sprach kaum über sein Privatleben. Das einzige, was ich wusste, ist dass er eine Tochter (10) hat, die er über alles liebt.
Als er mein Vorgesetzter wurde, hat er (logischerweise) oft begonnen das Gespräch mit mir zu suchen. Er kam praktisch jeden Tag an meinen Arbeitsplatz, um mit mir das Daily Business zu besprechen. Der Umgang wurde mit der Zeit lockerer und wir haben häufig über Scherze gelacht. Sogar den Kollegen fiel auf, dass er nicht mehr so aufbrausend und launisch war. Ich habe mich darüber gefreut, dass sich die Stimmung allgemein besserte und habe mir nichts weiteres dabei gedacht.
Eines Tages fingen wir an, Musik-CD's auszutauschen (Musik ist meine Leidenschaft) und er erzählte mir, dass er sich seit 10 Jahren kaum noch mit Musik beschäftigt hatte und langsam wieder in den Genuss kam (er kann nur dann Musik hören, wenn sein Kopf 'frei' dafür ist - bei mir ist es gerade umgekehrt - ich brauche Musik um abschalten zu können). So entwickelte es sich, dass wir täglich auch über Musik plauderten und wir uns E-Mails schickten mit Musik-Videos von unseren Lieblingsbands mit Kommentar zu jedem Song. Es war alles rein kollegial - keine Flirterei (da ich immer im Hinterkopf hatte - wenn da eine Tochter ist, muss im Hintergrund auch irgendwo eine Frau sein).
Ein halbes Jahr später fand in unserer Stadt das jährliche Sommerfestival statt. Ein Arbeitskollege trat abends mit seiner Band auf und mein Chef und ich beschlossen, nach der Arbeit dieses Konzert zu besuchen. Wir verfolgten das Konzert mit sicherem Abstand zwischen uns, da wir wussten, dass sich viele Kollegen rumtummelten und wir nicht wollten, dass sich irgendwelche Gerüchte bilden (wir haben nicht darüber gesprochen, wir sind beide feinfühlige Menschen und verstanden uns in dem Moment auch ohne Worte). Es wurde spät, er hatte ein paar Bier intus (wirkte auf mich jedoch nicht betrunken) und plötzlich fragte er mich, ob ich ihm Sofa-Asyl gewähren könne (er fährt nicht Auto und die letzte Bahn war abgefahren). Ich bot ihm freundlich an, ihn zum Bahnhof zu begleiten, damit er ein Taxi nehmen kann. Als wir auf das Taxi warteten, hat er mich plötzlich gepackt und umarmt. Ich war total perplex und bevor ich irgendwie klar denken oder reagieren konnte, hat er mich geküsst - ich habe den Kuss erwidert. In dem Moment wurde mir bewusst, dass auch ich unbewusst Gefühle für ihn entwickelt hatte. Wir haben kaum noch gesprochen, die Luft vibrierte, die Schmetterlinge waren spürbar. Wir haben uns verabschiedet und er fuhr davon. Eine Stunde später erhielt ich von ihm eine SMS (er hasst SMS schreiben - er hasst auch Geburtstage, alle Feiertage und auch alle anderen Dinge, die 'unnötig' sind :FOU: ), in der er mir eine gute Nacht wünschte.
Am Montag darauf gingen wir nach der Arbeit in einen Park und redeten. Er erzählte mir, dass er seit 15 Jahren mit der Mutter (38) seiner Tochter zusammen, die Beziehung jedoch schon vor der Geburt des Kindes 'merkwürdig' war. Sie tue alles für das Kind, jedoch kaum noch etwas für die Beziehung. Seit Monaten schrien sie sich nur noch an und er schlafe im Wohnzimmer. Er habe sich dort seine eigene Welt eingerichtet und konzentriere sich nur noch auf Beruf (seine Karriere ist ihm enorm wichtig) und auf seine Tochter. Er habe seit Monaten Gefühle für mich. Er habe sogar über Kündigung nachgedacht, da sich seine Gedanken auf der Arbeit nur noch um mich gedreht hätten. Einmal sei er mir nach der Arbeit mit dem Fahrrad hinterhergefahren - einfach so. Und einmal habe er mich zufällig in einem Restaurant gesehen und danach sei er immer wieder bei dem Restaurant vorbeigefahren um zu sehen, ob ich dort bin. Er sei immer eifersüchtig geworden, wenn ich mich mit anderen männlichen Arbeitskollegen unterhalten habe. Er habe es kaum ausgehalten.
Ich habe ihm an dem Tag im Park klar gemacht, dass ich keine Affäre/Geliebte sein will und ich Fremdgehen verachte.. dass es entgegen all meinen Prinzipien entspricht.
Er versicherte mir, dass er mich nicht als solches betrachte, dass er keine Spielchen mit mir spielen wolle.
Von da an trafen wir uns jeden Freitag nach der Arbeit bei mir zu Hause. Eher selten auch unter der Woche. Wir schrieben täglich E-mails und SMS (jedoch nur abends, nachdem sie und die Tochter sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen hatten).
Wir haben bei mir zu Hause sehr viele Gespräche geführt. Er wolle sich von ihr trennen - wüsste aber nicht wie. Sie sind nicht verheiratet, sie ist jedoch in einer streng katholischen Familie aufgewachsen und dazu kommt, dass sie im gleichen Alter, wie ihre Tochter nun ist, vergewaltigt wurde :-( Sie sei nie darüber hinweg gekommen, sie haben zusammen einen Drogenentzug durchgemacht (sie waren beide drogenabhängig) und sie habe vor ca. 3 Jahren ein paar Monate vor Abschluss ihr Psychologie-Studium abgebrochen, da sie an den Nebenwirkungen eines Pharmaka gegen Akne stark erkrankt war.
Er habe ihr viele Vorwürfe gemacht (sie hatte ihn nicht über die Einnahme des Pharmakas informiert). Seit Geburt des Kindes ist sie mit wenigen Ausnahmen praktisch jeden Tag zu Hause und er muss alleine finanziell für die Familie aufkommen. Jeden Abend habe sie ihn zum Teufel geschickt, wenn er ihr Druck gemacht habe (sie solle einen Job suchen, er halte es nicht mehr lange so aus). Mit der Zeit lebten sie nur noch nebeneinander her. Er war enorm unter Druck - zu Hause und auf der Arbeit, da er sich beweisen musste. Er hatte Angst, dass eine Trennung den sozialen Ruin dreier Menschen bedeuten würde. Er hasse seine Partnerin nicht, aber er sei sich seiner Gefühle, die er nicht mehr empfindet, sicher. Schon seit Jahren spiele sich Kopfkino bei ihm ab - es war jedoch nie etwas ernstes und er sei nie fremdgegangen. Ein Arbeitskollege hat mir mal beiläufig (lange bevor das Ganze mit uns begann) erzählt, dass er mal mit 'ihm' essen war, sie 'ihn' anrief und sie sich wie Geschäftspartner über ihr Budget unterhalten hätten.
Er sagte, er habe sich die falsche Frau ausgesucht, um eine Familie zu gründen (hab ihm gesagt, er solle sowas gefälligst nicht sagen). Er wolle nicht mehr um die Beziehung kämpfen. Er habe es jahrelang versucht und habe dafür nun keine Kraft mehr. Es passe einfach nicht. Sogar Verwandte sagen, gäbe es die Tochter nicht, wären sie schon lange getrennt. Er könne nicht mehr mit jemandem zusammenleben, der schon immer Konflikten aus dem Weg gegangen ist und jegliche Gespräche abgeblockt und bei jedem Problem den Deckel aufgesetzt hat. Sie meinte nach jedem Streit nur: 'Komm, wir machen weiter.'
Er sagte mir von Anfang an, dass es möglich sei, dass er in ein paar Monaten mit Sack und Pack vor meiner Türe stehe. Hat sich sogar Gedanken über zusätzlichen Kleiderschrank gemacht (er liebt es, stundenlang shoppen zu gehen) ;-) Ich habe entgegnet, dass ich nicht so schnell mit einem Mann zusammenziehe. Ich einen Mann zuerst gut kennen muss, bevor ich so einen Schritt wage. Ich habe ihm jedoch gesagt, dass es mein Wunsch und mein Traum ist, irgendwann mal eine freundschaftliche Beziehung zu ihr und zur Tochter aufzubauen, wenn sie sich eines Tages trennen und die Zeit dafür richtig ist. Dass seine Tochter jederzeit bei mir willkommen wäre. Davon träume ich sogar noch heute.
Es war ein ewiges Hin und Her. Er ist ein starker Kopfmensch, der sich über jedes Detail enorm den Kopf zermartert - alle Konsequenzen in Betracht zieht . Sie legen beide grossen Wert auf eine gute Erziehung der Tochter. Er hat Angst, dass sie psychischen Schaden davontragen könnte, wenn sie sich trennen.
Da er selber auch keine schöne Kindheit erleben durfte (er hat mit 8 Jahren das erste Mal an Selbstmord gedacht), möchten sie beide bei ihrer Tochter alles richtig machen.
Er ist ein Tagträumer und sehr feinfühlig und sensibel. Hat sehr feine Antennen. Bei Streit habe er jedoch schon Möbel zerschlagen oder er weine vor sich hin, wenn er in einem Schaufenster Babyschuhe sehe oder zu Hause laut Musik hört.
Ich wurde immer unglücklicher und unsicherer. Hatte ein enorm schlechtes Gewissen ihr gegenüber (da ich wusste, dass es schlussendlich doch Betrug war). Habe ihn in all den Gesprächen sogar dazu ermutigt, um seine Beziehung zu kämpfen und habe ihm Ratschläge gegeben, wie er das anstellen solle. Dadurch, dass er mich hatte, war er zu Hause ruhiger und nicht mehr so aufbrausend und gereizt. Was bewirkte, dass sie versuchte, sich ihm wieder anzunähern. Ich wollte, dass sie wieder zusammenkommen und mich dann in Ruhe lassen, da ich mit der Situation nicht mehr klar kam und sie aussichtslos erschien.
Ich verlor immer mehr das Vertrauen. Vor allem als ich herausfand, dass er mich angelogen hatte. Er hatte gesagt, dass sie seit 2-3 Jahren keinen sexuellen Kontakt mehr hatten. Er hat sich dann mal verplappert und gab dann zu, dass dies nicht der Fall gewesen sei. Dass sie seit 2-3 Jahren keinen befriedigenden Sex mehr hatten und es nur noch mechanisch ablief. Er versicherte mir jedoch, dass garantiert nichts mehr zwischen ihnen lief, seit er mit mir zusammen war. Ob das wirklich stimmt, weiss ich bis heute nicht.
Ich war sehr geduldig, rücksichtsvoll und versuchte, keinen Druck auf ihn auszuüben. Habe ihn, soweit ich konnte, immer unterstützt. Jedoch wurde mir gleichzeitig immer mehr bewusst, dass er sich (vor allem wegen der Tochter) nicht trennen würde. Doch er sagte, er wolle mich nicht verlieren. Ich sei die Frau, die er immer gesucht hatte. Ich solle ihm Zeit geben, bis seine Tochter alt genug sei um zu verstehen, weshalb sich Eltern manchmal auseinanderleben und sich dann trennen.
Um das Ganze ein wenig zu verkürzen: Kurz vor Weihnachten schrieb ich ihm per E-Mail, dass ich mich trennen wolle. Er meinte, er verstehe und akzeptiere meine Entscheidung, sei jedoch sehr traurig. Eventuell begehe er den grössten Fehler seines Lebens, wenn er mich nun gehen liesse. Aber damit müsse er leben.
Er habe am vorherigen Tag ein Gespräch mit ihr geführt. Sie hätten das erste Mal über getrennte Wohnungen diskutiert ohne dass es im Streit ausartete und er habe das erste Mal Erleichterung in ihren Augen gesehen.
Zudem habe er ihr gesagt, dass er panische Angst davor habe, seine Tochter nicht mehr täglich sehen und erleben zu dürfen. Sie antwortete, dass sie ihm keine Steine in den Weg legen werde.
Danach flog sie mit der Tochter für 2 Wochen in den Urlaub zu ihrer Familie (er fliegt schon seit Jahren nicht mehr mit, hat sich mit deren Mutter zerstritten). Aus Mitleid, weil er alleine war (und ich ja auch), machte ich dann den Fehler und lud ihn zu mir nach Hause zum Essen ein. So ergab es sich, dass er über die Feiertage ein paar Tage bei mir war und bei mir übernachtete (was vorher nur sehr selten möglich war). Es war eine wunderschöne Zeit. Zum ersten Mal sagte er mir, dass er mich liebe. Es war für mich das allerschönste Geschenk, das man mir machen konnte.
Silvester kam sie mit der Tochter vom Urlaub zurück. Er schrieb mir am 1. Januar per SMS erneut, dass er mich liebe. Danach hörte ich 2 Tage lang nichts mehr von ihm und erhielt dann von seiner privaten Festanschlussnummer aus einen Anruf (was mich irritierte). Als ich diesen entgegennahm und seine Stimme hörte, wusste ich sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Er sprach sehr leise und sagte, dass sie in den letzten 2 Tagen Gespräche geführt hätten und er sich für sie und seine Tochter entschieden habe. Er habe mir immer gesagt, dass er bei ihr und der Tochter bleiben würde (was so nicht stimmt). Sie erhebe nun den Anspruch, mich zu treffen für ein paar Minuten, um die Sache aus der Welt zu schaffen und damit danach jeder seinen Weg gehen kann. Er fragte mich, wann ich Zeit hätte, sich zu dritt zu treffen.
Ich war in dem Moment sprachlos.. meine Welt brach zusammen. Leise antwortete ich, dass ich das nicht könne. Danach wollte er den Lautsprecher einschalten, damit sie das Gespräch mithören kann! Bevor es soweit kam, sagte ich ihm, dass mir nun klar sei, dass er nur ein Spiel mit mir getrieben habe, es für mich nichts mehr zu bereden gäbe und ich ihm alles Gute wünsche. Dann habe ich aufgelegt. Habe am ganzen Körper gezittert und eine ganze Packung Zigaretten am Stück geraucht (hatte wegen dem Stress erst kurz davor wieder mit dem Rauchen angefangen) :-/
Am Abend erhielt ich die letzte E-Mail von ihm. Er schrieb, dass sein Herz entschieden habe, er mir in der Firma weiterhin zur Seite stehen und mich voll unterstützen werde. Wenn ich denn wolle, könnten wir noch zusammen darüber sprechen und er wünsche mir alles Gute. Ich habe ihm geantwortet, dass ich ihm auch in der Firma keine Steine in den Weg legen werde und ich schlussendlich froh bin, dass nun Gewissheit herrscht und dass sein Herz entschieden hat.
Ein paar Tage nach dem Vorfall habe ich ihm einen schönen Abschiedsbrief überreicht. Dass ich die Zeit in guter Erinnerung behalten und ihn in Gedanken weiterhin unterstützen werde. Bis heute habe ich keine Antwort darauf erhalten. Kein 'Danke für den Brief', gar nichts.
Die Wochen darauf waren nun sehr stressig für uns. Die Firma wurde verkauft, die Umstrukturierung läuft und es ist nicht sicher, ob wir alle unseren Job behalten können.
Ich war in den letzten Wochen und Tagen damit beschäftigt, Bewerbungen zu schreiben. Was eine gute Ablenkung war. In der Firma versuchte ich jeglichen Kontakt mit ihm auf ein Minimum zu reduzieren. Er wirkt sehr übermüdet und traurig, schiebt wieder viele Überstunden. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, lache viel mit den Kollegen und spiele die Starke.
Am Freitag vor einer Woche (an dem Wochentag, an dem wir uns immer treffen konnten, da die Tochter und sie dann nicht zu Hause sind) erhielt ich um 10 Uhr abends einen Anruf von seinem Festanschluss aus. Das komische ist, dass ich die Nacht zuvor einen Albtraum über ihn hatte, und genau am nächsten Tag versucht er, mich anzurufen (oder war es vielleicht sie?)
Ich habe den Anruf nicht entgegengenommen, da ich zu durcheinander war. Am Montag darauf habe ich so getan, wie wenn nichts wäre. Er sucht jedoch seitdem wieder öfter die Nähe zu mir. Setzt sich wieder neben mich und spricht mit mir, auch wenn nur über Geschäftliches. Er strahlt jedes Mal, wenn er mich sieht, versucht Scherze zu machen. Manchmal sehe ich zufällig, dass er zu mir rüberschaut, wenn er in der Nähe ist.
Letzten Donnerstag stand ich mit einem guten Arbeitskollegen im Pausenraum und habe geraucht. Dann kam 'er' in den Pausenraum und hat sich einen Kaffee rausgelassen. Da sagte der Kollege scherzhaft, dass seine Frau auch rauche und er es schade fände, dass seine Liebhaberin (er meinte damit mich), nun wieder angefangen habe zu rauchen. Habe ihm nur einen kurzen bösen Blick zugeworfen und 'ihm' war die Situation auch unangenehm.
Gestern (Freitag), setzte er sich kurz vor Feierabend wieder neben mich. Hatte wieder dieses Leuchten in den Augen und mit mir geplaudert. Wir haben Scherze gemacht und er hat mir auf den Arm geklopft. Er hat mir gestanden, dass es ihm nicht gut gehe (wir haben nichts Privates angesprochen), wir uns aber wegen dem Beruf keine Sorgen machen sollen. Er überlege sich jedoch, in einer anderen Filiale der Firma in der Stadt XY einen Job anzunehmen, da er es hier nicht mehr aushalte. Ich solle mir doch ernsthaft auch überlegen, ob ich nicht auch dort in der gleichen Filiale einen Job annehmen wolle. Ausserdem fände er es daneben, was der Kollege gestern im Pausenraum gesagt hatte (genau das musst DU mir sagen, hab ich mir in dem Moment gedacht).
Wir sprachen über neue Jobangebote (die ich gesehen hatte und vom Profil her für ihn in Frage kämen) und er schlug vor, dass ich ihm die Referenznummern doch mailen solle. In dem Moment realisierte er, was er soeben gesagt hatte und meinte mit einem Lächeln 'Nein, e-mailen kannst du mir ja jetzt nicht mehr.. schreib mir die Nummern doch auf ein Stück Papier auf..'
Jetzt sitze ich hier und bin wieder völlig durch den Wind.
Versucht er sich wieder mir anzunähern? Wie soll ich sein Verhalten deuten?
Hat er mir gegenüber ein schlechtes Gewissen und versucht deshalb, das Gespräch zu suchen und wieder nett zu mir zu sein?
Wieso versucht er, mich anzurufen (falls es nicht sie war) und weshalb versucht er mich zu überreden, weiterhin in der gleichen Firma in einer anderen Stadt zu arbeiten?
Das ist ihr gegenüber auch nicht fair!
Wieso schreibt er mir, dass er mich liebt - und ein paar Tage später, dass sein Herz entschieden hat?
Oder waren/sind seine Gefühle für mich echt und er gibt sich trotzdem seinem Schicksal hin?
Dadurch, dass seine Partnerin nun von uns weiss, kann ich mir jegliche Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft ja eh abschreiben. Ausserdem ist er ein grosses Gewohnheitstier.
Ich weiss langsam nicht mehr, wem oder was ich noch glauben soll. Beginne, den Glauben an die Menschen, vor allem an die Männer, zu verlieren.
Ich werde aus diesem Menschen nicht schlau. Und trotzdem, oder gerade deshalb, übt er immer noch eine so grosse Anziehungskraft auf mich aus.
Obwohl unsere gemeinse Zeit sehr kurz war, war sie sehr intensiv und auch sehr schön.
Ich trauere um ihn. Habe das Gefühl, dass ich seine Beziehung gerettet habe - dass sie nun beide realisiert haben, was falsch gelaufen ist - auf meine Kosten.
Ich befürchte, dass ich wegen ihm nie mehr einem Mann richtig vertrauen kann.
Bin über jeglichen Gedankenaustausch dankbar...
Liebe Grüsse
Mynona