Komme mir vor wie ein Teenie ;-) ....
Ich kenne diesen Krebs Mann seit 20 Jahren. Vor 16 Jahren hatten wir bereits eine Affaire über 2 Jahre hinweg. Damals war ich verheiratet, er Single. Und doch haben wir uns geliebt. Erst nachdem für ihn klar war, dass ich mich nicht von meinem Mann trennen würde, zog er sich vor mir wieder zurück. Letztlich beendete ich das Ganze, weil ich, statt glücklich zu sein, immer unglücklicher wurde. Danach brach unser Kontakt völlig ab. Für 14 lange Jahre.
Ich habe nie aufgehört ihn zu lieben, auch wenn ich nach 8 Jahren endlich so weit war, ihn zu verdrängen und halbwegs zu vergessen. Er heiratete dann (eine Frau, die mir zumindest äusserlich ähnlich ist).
Vor 8 Monaten traten wir durch einen Zufall wieder in Kontakt. Heimlich schrieben wir uns Mails und trafen uns ein paar Wochen später. Und stellten fest, dass zwar die Zeit inzwischen vergangen war, unsere gegenseitige, körperliche Anziehungskraft aber ganz offensichtlich nicht. Wir waren uns kein bißchen fremd. Leider führte das auch dazu, dass wir uns 2 Wochen nach dem Treffen das erste Mal wieder furchtbar zofften. Trotzdem trafen wir uns auch noch ein zweites Mal, was noch eine Steigerung zum vorherigen Mal war.
Ich bin Schütze-Frau, ironisch - humorvoll und leider ziemlich spontan. Ich machte den Fehler, ihm 4 Wochen später zu sagen, dass wir uns besser nicht mehr treffen sollten. Es war Sex ausgemacht - keine Liebe. Und dennoch wußte ich, dass genau DIE immer noch in mir schlummert. Danach folgten einige Wochen, in denen wir uns gegenseitig angifteten, stritten und verletzten. Ich gebe zu, dass ich daran nicht unschuldig war. Doch trotzdem brach der Kontakt zwischen uns nicht ab. Ich dachte noch einmal über das Ganze nach und entschuldigte mich und versuchte, ihm zu erklären, wieso ich so reagiert habe (natürlich sagte ich ihm NICHT, dass ich ihn immer noch liebe. Es wäre gegen die Abmachung gewesen.) Wir schafften es, den Kontakt weiter aufrecht zu erhalten, schreiben uns lange Mails (wenn es seine Zeit und sein wachsames, eifersüchtiges Frauchen zu lassen). Und wir haben seitdem nicht mehr miteinander gestritten, sondern (soweit das mit einem Krebs möglich ist) durch sehr persönliche "Gespräche" (per Mail) unseren Kontakt intensiviert. Bis vor 14 Tagen lehnte und blockte er weitere Treffen und Sex mit mir völlig ab. (nachdem wir das geklärt hatten, bedrängte ich ihn in dieser Richtung auch nicht weiter und klammerte meinerseits Sex völlig aus). Doch plötzlich wurden seine Mails wieder eindeutig. Er versuchte, mich "aus der Reserve" zu locken, doch diesmal war ich auf der Hut. Nachdem ich ihn diesbezüglich zur Rede stellte, sagte er, er wisse nicht, was gut oder schlecht ist, richtig oder falsch und dass er nicht weiß, was er wirklich will. (Er behauptet von sich, er sei ein Kopfmensch. Ich behaupte, er hat einfach nur Angst, auf seinen Bauch zu hören und das zu tun, was gut für ihn ist. Nicht aus moralischen Gründen, sondern weil ich ihm mehr als einmal weh getan habe und er genau das nicht vergessen kann).
Deshalb halte ich mich immer noch in der Defensive auf. Ich kenne ihn lange und gut genug, um zu wissen, wie schnell er bei einem falschen Wort von mir wieder in seinem Schutzpanzer verschwindet und Angriff zu seiner besten Verteidigung macht. Ich möchte ihn auf keinen Fall wieder verlieren. Sagen, was ich für ihn wirklich empfinde, scheidet meines Erachtens nach, auch völlig aus. Wir wollen uns beide nicht von unseren Partnern trennen.
Für alle Verständnislosen: Es gibt eine tiefe und langlebige Liebe neben einer alltagstauglichen und lang bewährten Partnerschaft! Wer ohne Makel und Fehler ist, möge den ersten (moralischen) Stein werfen. Darum geht es mir aber nicht!
Mein Beitrag richtet sich an alle Krebsmänner (die möglichst das 35. Lebensjahr überschritten haben sollten ;-) ): Was mache ich mit "meinem Krebs-Mann"? Weiter auf Distanz bleiben und warten, bis er mal die Fühler ausstreckt (auch wenn das weitere 10 Jahre dauert ;-) ?) Die Flucht nach vorn? Die Wahrheit? Ich habe, wie immer, keine Ahnung.