Hi soraya...
"ich würde mich niemals wegen einem mann verstellen !!!! hab ich niemals nötig gehabt, würde meinem charakter nicht entsprechen, und mich anlügen erst recht nicht."
wenn du mit einem Mensch zusammen bist, den du liebst, aber der dich nicht so liebt, wie es dich glücklich macht. Automatisch verstellst du es, ohne dass es dir selbst auffällt. Ja selbst wenn du dir vornimmst, dich nicht zu verstellen. Die Verstellung fängt ja schon damit an, dass du ihn liebst! ja weil du verliebt bist und einfach anders bist! aber im positiven Sinne.. das ist ja noch nicht so schlimm. Schlimm ist es nur, dass es irgendwann ein verzweifeltes zu sehr verstellen ist, was ins negative fällt, um es dem Partner zurecht zu machen, weil er nämlich mit vielen Dingen einfach nicht glücklich ist, oder sagen wir er seine Erfüllung nicht findet u.dsw Liebe nicht in so einer Form erwidert, dass es dich selbst wieder glücklich macht, so dass du dich eben nicht zu sehr verstellen muss, um dein Glück immer u.immer wieder zu finden.
"und genauso ging ich auch in die begegnung/beziehung mit dem wassermann ein... ALS ICH
positiv, freudig, liebend, zärtlich, spassig, verspielt, zuhörend, partnerschaftlich, tolerant, natürlich, interessiert, flexibel , usw... "
Ja, das würde ich auch unterschreiben. Ganz sicher! Aber, da liegt ja das Paradoxe im Spiel: Wenn man in eine Beziehung reingeht u.danach enttäuscht rausgeht, denkt man ja, ja jeder denkt so: Ich war doch sooo positiv, ich war sooo lieb u.fürsorglich, u.toll u.habe alles das beste gemacht, was man als (idealer?) Partner machen konnte... und dennoch hat es nicht geklappt. Also kann es nicht an mir gelegen haben, sondern nur am Partner! Aber gerade da ist der Haken - dieses sich selbst im Lichte sehen, und den Partner als die Fehlerursache.. Gerade weil man ich so positiv sieht, GERADE DESWEGEN sieht man nicht, dass man selbst trotz aller positiven Güte, die man mitbringt, eben nicht unbedingt alles richtig war. Wahrscheinlich stimmt die Selbstwahrnehmung, die Selbstdarstellung, aber vll., so meine Annahme, scheiterte eine Beziehung, weil man selbst als DER IDEALE Partner daherkam, u.der andere einfach nicht mehr hinterherkam, oder eben nicht dasselbe mitbrachte, oder nicht so positiv sein konnte, u.das zu einem Ungleichgewicht geführt hat. Quasi, man war richtig als Person, aber die Partner passten nicht richtig zueinander.
Hmm, ich geh mal auf deine Story ein, um dir das auf dieser metaphorischen Ebene zu verdeutlichen was ich meine:
Als der Hase den Skorpion traf u.der Skorpion ihn fragte, ob er ihn über den Fluss tragen könnte, u. er es schließlich auch tat. So hatte der Hase nichts falsches gemacht, nein ganz liebevoll u.hilfsbereit, ja selbstaufopfernd war er. Er hat seine Angst überwunden, sein eigenes Leben aufs Risiko gesetzt, ja sich in seiner Natur verändert, um für ihn da zu sein, um ihn zu "retten". Als er ihm half hat er sich bereits verstellt - denn Hasen tun so etwas nicht, schon gar nicht für Skorpione! Hasen sind ängstlich u.machen keine riskanten Dinge. So wie eine verletzliche Frau normalerweise nicht so viel riskieren würde, für irgendeinen Mann, der verletzen könnte u.würde.
Dennoch starb der Hase.. womöglich weil er zu sehr vertraute. Hätte er denn sterben müssen? Nein, hätte er nicht. Denn er hätte einen Panzer anziehen können, oder ein Gegengift vorbereitet. Und der Skorpion hätte seinen Schwanz entschärfen können, z.B. einpacken. Siehst du was das Paradoxe in der Story ist? Beide hätten sich verstellen müssen, Dinge machen müssen, was sie normalerweise nicht machen würden, damit niemand den anderen hätte verletzten können, u.der andere verletzt hätte werden können. Aber sie taten es nicht! Ja WEIL Liebe auf Vertrauen basieren sollen. Aber leider ist das tragische, dass wenn Liebe auf BLINDES Vertrauen basiert, dann ist das Risiko, dass jemand in der Liebe verletzt oder gar getötet wird, verdammt hoch!
Warum aber gehen Menschen dennoch dieses Risiko ein? Ja weil Liebe, die auf blindes Vertrauen basiert, so naiv-bitterschön, rein-von-allen-bösen-Gedanken u.zuckersüß ist, wonach wir Menschen in unserer Idealvorstellung von der Liebe mit einem unendlichen Durst/Hunger lechzen, u.nicht wahrnehmen, dass Vertrauen schön ist, aber Kontrolle besser! Aber das wollen wir bei der Liebe nicht, denn Kontrolle in der Liebe ist wieder schädlich, denn sie würde die Liebe nicht so schön werden lassen, u.wir wären gekränkt von der zerstörten Vorstellung des Idealen, so dass wir schließlich die künstliche im Grunde funktionierende Verbindung wieder aufbrechen, um nach dem Idealen zu suchen, welches wir nur in unseren Träumen erreichen.
Warum sind nämlich die meisten Menschen auf der Welt, die sich leidenschaftlich ineinander verliebt haben, am Ende dennoch so tragisch wieder auseinandergegangen? Warum?
Warum sind die meisten Menschen auf der Welt, die zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig u.mehr Lebensjahre miteinander in einer Ehe verbringen bis zum Ende aller Tage, eben nicht diejenigen, die in ihrer Beziehung DIE große Liebe, DIE brennende Leidenschaft, DIE tiefste Erfüllung erleben, sondern halt Liebe, ohne "DIE große", Leidenschaft, ohne "DIE brennende", Erfüllung, ohne "DIE tiefste"? so dass sie am Ende doch mit einem Lächeln abtreten können, wenn sie es müssen..
Ich denke, je mehr Positivität man mitbringt, je mehr Negativität erlebt man in seiner Wahrnehmung, gerade, weil man so bitter enttäuscht ist, dass ein Mensch, den man sich ausgesucht hat. Je positiver man ist, desto automatischer ist man in seiner Wahrnehmung leichter zu enttäuschen, weil ein Partner nur anteilsmäßig soviel positivität bieten kann.
Letztens hörte ich von einer jungen Frau, wie sie ihren Mann besuchte und mit ihm kuscheln wollte, er aber wie ein großes Kind lieber mit seiner Videokonsole spielen wollte, weil er gerade in dem Moment mehr Lust darauf hatte. Sie war natürlich sickig, warum er denn just eben nicht soo das zurückgeben kann, was sie wollte u.wie sie war, aber irgendwann spielten sie zusammen Konsole u.irgendwann kuschelten sie.
Was möchte ich eigentlich sagen? Dass ein Hase, wenn er es denn so will, einen Skorpion über den Wasser tragen möge, aber nicht glauben sollte, dass der Skorpion ein Hase ist, sondern immer noch Skorpion, u.er falls er nicht sterben möchte, keine Worte blind glauben möge, sondern sich wenn er denn dieses Risiko eingeht, sich doch davor präparieren sollte, u.mal prüft, ob der Skorpion dasselbe Risiko erkennt, u.dann sich selbst auch präpariert, um den Hasen nicht zu killen. Alles aus Liebe füreinander. Wenn dieser Zustand im Vorfeld nicht zustande kommt, dann möge der Hase die Anfrage ablehnen oder halt sterben, aber ohne danach den Skorpion mit vorwurfsvollen tränengeschwämmten Augen anschauen, warum er so böse ist, obwohl man selbst so gut ist. Vergessen sollte man nicht: Je "positiver" man ist, automatisch verleitet man den Gegenüber "negativer" zu sein. Das ist die Paradoxität in der Liebe. Das einzige was man tun kann, um sich vor diesem Zustand zu schützen ist, jmd im Vorfeld zu suchen, der einem selbst ein Gleichgewicht gibt, quasi paroli bieten kann, in seiner Natur an sich. Wenn das gegeben ist, dann kann sehr wohl ein Hase einen Skorpion über den Fluss tragen, ohne dass irgendwas schlimmes passiert. Darauf verwette ich meinen allerwertesten..
so noch ein schönes WE! ;-)