Ein Mann schickte seine beiden Söhne Raf und Tam hinaus ins Grasland, um sich in den Dörfern umzusehen.
Er gab ihnen einen Auftrag: "Hinterlasst Zeichen auf eurem Weg!"
Die beiden Söhne gehorchten dem Vater und gingen hinaus ins Grasland.
Nach wenigen Schritten schon begann Tam, Zeichen auf seinem Weg zu machen. Er knüpfte einen Knoten in die hohen Grasbüschel. Dann ging er ein Stück weiter und knickte einen Zweig an einem Busch. Und dann knüpfte er wieder Knoten in die Grasbüschel und so war der ganze Weg, den er ging voller Zeichen. Aber er zog sich von allen Menschen zurück und redete mit niemandem.
Ganz anders verhielt sich sein Bruder Raf. Er machte keine Zeichen am Weg. Aber im ersten Dorf setzte er sich zu den Menschen im großen Palaverhaus, hörte ihnen zu, aß und trank mit ihnen und erzählte aus seinem Leben. Im nächsten Dorf schloss Raf sich einem Jungen an, der ihn in seine Familie mitnahm und in die Dorfgemeinschaft einführte. Im dritten Dorf bekam Raf von einem Mädchen bei sengender Hitze eine kühlen Trunk angeboten und durfte das Dorffest mitfeiern.
Tam bekam von all dem nichts mit; er hatte Arbeit mit seinen Grasbüscheln und geknickten Zweigen. Während Raf durch sein Tun Zeichen in den Herzen der Menschen hinterließ.
Rabenvogel
Für seine? Räbin und alle Menschen hier.