cari_11977742Hallo Quaoink
Ja, es ist lange her. Mein eigener Eintrag ist jetzt über ein Jahr alt.
Ich möchte aber trotzdem antworten, weil die Einträge immer wieder neu gelesen werden können.
Ich finde, obwohl die Einträge älter sind, kann jemand der diese liest, sie als Denkanstoss mitnehmen.
Und deswegen würde ich gerne erzählen was nach diesem vergangenen Jahr geschehen ist:
Ende Juli hat dieser Krebsmann unsere Beziehung beendet.
Nicht weil wir uns nicht mehr liebten, sondern weil wir viel gestritten haben. Und wir haben viel gestritten, weil die Grenzen nicht akzeptiert wurden oder weil sie nicht klar waren.
Ich glaube ich war zu nett und tolerant für ihm. Und mir ist aufgefallen, dass dies wohl auch bei meinen früheren Beziehungen zuvor zum Ende geführt haben könnte. Die Männer haben mich verlassen, obwohl sie mich noch geliebt haben.
Ich habe all ihre Grenzüberschreitungen in ihrem Umgang mit mir toleriert habe oder nur angedeutet habe, dass ich damit nicht zufrieden bin. Aber ich habe mich zu selten mit Pauken und Trompeten behauptet. Ich merke gar nicht, dass ich eigentlich wütend bin, weil ich es immer irgendwie verstehe. „Ja, kein Problem hat er mich sitzen lassen. Er hat es einfach vergessen, er ist auch nur ein Mensch.“, „Kein Problem hat er sich nicht entschuldigt, ich weiss ja wie er es meint“ und so weiter und so fort. Ich habe mir aaallles gefallen lassen, was sie sich getraut haben mir zu bieten. Und jedes Mal haben die Männer die Beziehung beendet, weil sie an ihre Grenzen kamen. Ich habe Sie einfach über alles und bis zum bitteren Ende mit meiner aufrichtigsten Art geliebt und am Ende noch um Sie gekämpft.
Ich möchte hier kurz definieren: Hinterherrennen = man braucht die Liebe des anderen. Kämpfen = der andere braucht die Liebe. (Versucht jedoch einem auf Distanzu zu halten, weil man durch Nähe verletzt werden kann.)
Und wenn man nicht verstehen kann, wie jemand einem lieben kann, will man diesen auch nicht ihn seine Nähe lassen, damit dieser nicht enttäuscht selbst sagt: „Gut, hat nicht gereicht. Ich liebe dich doch nicht so wie du bist“ und damit die grösste Angst selbst Recht zu haben und bestätigt zu werden eintreffen würde.
Wenn ich jemanden Liebe, weiss ich, dass ich IHN liebe. Und nicht wegen seine Karriere oder sein Aussehen oder seinem Auto, Geld oder sonst was. Sondern wegen dem Menschen darin. Seine eigene Einstellung, seine Haltung Dinge anzugehen und seine Motive, seine Prinzipien wegen. Wegen seiner Denkweise - und damit meine ich nicht die Intelligenz - und wie aufrichtig er ist. (Dann stimmt für mich auch die Verpackung.)
Das heisst nicht, dass ich keine Grenzen habe. Aber ich habe sehr viel Verständnis. Und frage mich immer „Was ist denn sein Grund, so wütend zu sein?“, weil ich glaube, man ist nur wütend, wenn man verletzt ist (Durch Enttäuschung, oder durch eine Missachtung einer Grenze usw.) und nicht versteht wieso.